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Die Preisträger der Lesbisch Schwulen Filmtage

© lsf-Hamburg

Es ist soweit, die Preisträger der 25. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg stehen fest. Bei der goldenen Abschlussgala wurden am Sonntagabend die diesjährigen Gewinner gekürt. Moderiert wurde der Abend von der Sozialwissenschaftlerin und Berlinale Forum Expanded Kuratorin Nanna Heidenreich.

Um diese Preise ging es

Mit jeweils 1.000 Euro dotiert sind die Publikumspreise GLOBOLA (bester Langspielfilm), DOKULA (bester Dokumentarfilm) und den drei URSULAs (bester Kurzfilm in den drei Kategorien Lesbisch, Schwul und Genderbender). Dazu gab es auch in diesem Jahr wieder den MADE IN GERMANY-Publikumspreis für den besten deutschen Kurzfilm. Der Gewinner dieses Preises erhält zudem einen Distributionsvertrag mit der Edition Salzgeber und wird auf einer Kurzfilm-Compilation veröffentlicht.

Weiterhin gab es auch wieder einen Jurypreis. Dazu traten elf aktuelle, herausragende Produktionen im Wettbewerb um den mit 5.000 Euro dotierten Preis an. Dieser Preis ist gleichzeitig auch der höchstdotierte Queere Filmpreis in Deutschland.

Zwei Gewinner beim Jurypreis

In diesem Jahr wurde der Jurypreis geteilt und ging an gleich zwei innovative Debütfilme, die mit „herrlich frischen Ansätzen“ Trans*gender-Themen aufgriffen. Zum einen ist da der australische Spielfilm „52 TUESDAYS“ von Sophie Hyde über eine Familie in der sich die Mutter zu einer geschlechtsangleichenden Operation entschließt und Vater wird. Zum anderen die schwedische Produktion „NåNTING MåSTE Gå SöNDER“ (SOMETHING MUST BREAK) von Ester Martin Bergsmark über das Heranwachsen in einer Welt, die nur zwei Geschlechter kennen will. Bergsmark war gemeinsam mit der Hauptdarstellerin Saga Becker in Hamburg zu Gast.

Zur Jury gehörten die Filmprofessorin und Mitbegründerin des „New Queer Cinema“-Begriffs B. Ruby Rich (Santa Cruz, USA), der Gründerin und Organisatorin des Side by Side LGBT Film Festivals Manny de Guerre (St. Petersburg, Russland) sowie Filmemacher und Videokünstler Michael Brynntrup (Berlin).

Die Publikumsgewinner

„HOJE EU QUERO VOLTAR SOZINHO“ (THE WAY HE LOOKS) aus Brasilien, wurde als bester Spielfilm (Globola) ausgezeichnet. In dem Film geht es um die Liebesgeschichte zwischen einem blinden Jungen und seinem neuen Mitschüler. Bereits bei der Berlinale gewann der Spielfilm den Teddy-Award und ist inzwischen gar offizieller Kandidat Brasiliens für den besten fremdsprachigen Film bei der Oscar-Verleihung 2015 ist.

Der Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm (Dokula) des Festivals ging an „KEIN ZICKENFOX“ von Kerstin Polte und Dagmar Jäger – ein mitreißender Film über das einzige Frauenblasorchester der Welt aus Berlin.

Insgesamt war das Filmfestival ein voller Erfolg. Viele Vorstellungen waren komplett ausverkauft. Einige der Regisseure und Schauspieler ließen es sich nicht nehmen udn stellten ihre Filme persönlich in Hamburg vor. Die Lesbisch Schwulen Filmtage gelten als eines der größten queeren Filmfestivals in Deutschland und damit ein wichtiges Event der Filmbranche. Gerade das 25. Jubiläum und im Rahmen dessen die begleitende Konferenz an der Universität Hamburg zogen noch einmal mehr internationale Gäste in die Hansestadt.

Die Preisträger im Überblick

Jurypreis für den besten Langfilm: 52 TUESDAYS, Australien 2013 und NåNTING MåSTE Gå SöNDER (SOMETHING MUST BREAK), Schweden 2014

DOKULA (Publikumspreis für den besten Dokumentarfilm): KEIN ZICKENFOX, Deutschland 2014.

GLOBOLA (Publikumspreis für den besten Spielfilm), unterstützt von Hamburg Pride e.V: HOJE EU QUERO VOLTAR SOZINHO (THE WAY HE LOOKS), Brasilien 2014.

URSULA lesbisch (Publikumspreis bester Kurzfilm): BEYOND THE MIRROR´S GAZE, Kanada 2012.

URSULA schwul (Publikumspreis bester Kurzfilm): TRUNK, Großbritannien 2013.

URSULA gender bender (Publikumspreis bester Kurzfilm), unterstützt von der Boutique Bizarre: BAJO EL ÚLTIMO TECHO (UNDER THE LAST ROOF), Mexico 2013.

Made in Germany, (Publikumspreis bester Kurzfilm aus Deutschland): DAS PHALLOMETER, Deutschland 2013.

Written by Maik Friedrich

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