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CDU Politiker Irmer bezeichnet Homosexualität als nicht normal

© Sven Teschke /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Mit seiner Aussage „Homosexualität ist nicht normal“ provoziert der hessische CDU-Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Irmer und erntet harte Kritik von allen Seiten und dies nicht zum ersten Mal. Der Politiker selbst erklärt, er sei wurde falsch zitiert.

Hans-Jürgen Irmer gilt bei der CDU als Bildungsexperte und in dieser Funktion kommentierte er die Pläne der schwarz-grünen Landesregierung, in den Schulen offensiver über Homosexualität zu diskutieren mit den Worten: „Homosexualität ist nicht normal. Wäre sie es, hätte der Herrgott das mit der Fortpflanzung anders geregelt.“

Kritik aus allen Lagern

Diese unerträgliche Aussage hat Politiker aller Lager auf den Plan gerufen und nun hagelt es harsche Kritik. Der Parlamentarischen Geschäftsführer der SPD-Landtagsfraktion Günter Rudolph beispielsweise sagte dazu: „Die Worte von Herrn Irmer stehen leider in einer Reihe von Hetzparolen, die er bereits in der Vergangenheit gegenüber Homosexuellen geäußert hat“ Weiterhin verwies Rudolph auf den schwarz-grünen Koalitionsvertrag in dem die freie Entfaltung eines jeden Menschen ungeachtet seiner sexuellen und geschlechtlichen Identität festgehalten wurde. „Eins ist klar: Bleibt Herr Irmer bildungspolitischer Sprecher der CDU, dann ist die Koalitionsvereinbarung von Anfang an zum Scheitern verurteilt“, so Günter Rudolph.

Auch Kollegen aus der hessischen CDU-Fraktion reagierten aufgebracht und sicherten die Einhaltung des Koalitionsvertrages, auch in diesem sensiblen Punkt, zu. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen, Angelika Dorn reagierte mit folgenden Worten: „Wenn zwei Menschen – egal ob homo- oder heterosexuell – einander lieben und füreinander Verantwortung übernehmen, ist es nicht nur normal, sondern auch gut so. Nicht ganz so normal ist es, wenn einzelne das auch im Jahr 2014 immer noch nicht akzeptieren können.“ Die Linke Fraktionschefin Janine Wissler erklärte gar, Irmer schüre Hass.

„Herr Irmer hat immer noch nichts dazu gelernt und hetzt weiterhin gegen Schwule und Lesben“, stellten der Bundesvorsitzende der Lesben und Schwulen in der Union (LSU), Alexander Vogt, und der hessische LSU-Landesvorsitzende Rainer Zuber fest. „Homosexualität ist nicht nur eine gesellschaftliche Realität, sie ist auch gesellschaftlich weitestgehend akzeptiert. Auch die CDU als Gesamtpartei ist schon längst viel weiter, wie wir derzeit auf allen politischen Ebenen spüren“, so Vogt und Zuber weiter.

Irmer hat nichts dazu gelernt

Irmer selbst sieht sich in der ganzen Sache als unvollständig zitiert. Er habe vor dem Satz unmissverständlich zu erkennen gegeben, dass Homosexualität normal sei und das in allen Gesellschaften. Mit den veröffentlichten Äußerungen habe er nur unterstreichen wollen, dass Homosexualität nicht der normale Weg der Fortpflanzung ist. Mit Blick auf die im Koalitionsvertrag vorgesehene Vermittlung der Verschiedenheit sexueller Orientierung im schulischen Unterricht werde das Thema „mit höchster Sensibilität“ und „in aller Ruhe und Gelassenheit“ angegangen, so Irmer. „Schließlich gibt es da sehr unterschiedliche Auffassungen.“

Written by Maik Friedrich

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