Der Berliner CDU-Abgeordnete Stefan Evers ist ein unaufgeregter Mensch, der es sich auf die Fahne geschrieben hat, dass Vernunft und Sachlichkeit in politischen Debatten die oberste Priorität haben sollten. So ist zu erklären, dass die verhärteten Fronten zwischen dem Berliner CSD e. V. und der CDU nun gelockert werden konnten, CSD und CDU nun nicht mehr über Pressemitteilungen kommunizieren, sondern den direkten Dialog wieder aufgenommen haben. Wenn die CDU das Schreiben mit ihrer Haltung zu den CSD-Forderungen abgeschickt hat, dann liegt der Ball im CSD-Feld. Zuvor aber muss die Berliner CDU unmissverständlich klar machen, was sie von der unsäglichen Homo-Politik der CDU/CSU/FDP-Bundesregierung hält. Und der Berliner Landesverband muss darüber hinaus deutlich machen, dass sie mit der Ablehnung der Homo-Ehe vonseiten der Bundes-CDU nicht einverstanden ist. Da ist die Zeit der vornehmen Zurückhaltung der Mutterpartei gegenüber längst schon abgelaufen. Würden Evers beziehungsweise der LSU-Vorstand das tun, dann sollte der CSD Berlin e. V. dies honorieren und gleichzeitig auch einmal anerkennen, dass es im Streit um die Rechte von Homosexuellen die CDU gar nicht gibt.
CSD und CDU
Es gibt in der CDU/CSU eben nicht nur Quartalsirre wie Norbert Geis oder Erika Steinbach, die mindestens alle drei Monate irgendeinen Blödsinn über Lesben und Schwule von sich geben. Es gibt auch CDU-ler_innen wie Rita Süssmuth, Regina Görner, Thomas Strobl und Kristina Schröder, die sich ganz klar für Homosexuelle einsetzen, und allesamt sind sie übrigens heterosexuell! Insoweit hat die Berliner CDU ein Recht darauf, hier nicht in Sippenhaft genommen zu werden. Möge nun also die Vernunft siegen.