
Die Homo-Ehe gibt es nun auch in Slowenien. Damit ist Slowenien das erste postkommunistische Land, das Partnerschaften von Lesben und Schwulen rechtlich auf eine Stufe mit der Hetero-Ehe stellt.
Homo-Ehe in Slowenien plus Adoptionsrecht
Auch eine Adoption von Kindern durch schwule oder lesbische Paare ist nunmehr erlaubt. Eine entsprechende Gesetzesänderung wurde am gestrigen Abend im Parlament verabschiedet, 51 Abgeordnete stimmten dem zu, 28 votierten dagegen. Beobachter sprechen von einer überraschend klaren Entscheidung, in deren Folge die komplette Gleichstellung von homosexuellen Partnerschaften mit denen zwischen Frau und Mann eingeführt wurde. Wenig überraschend ist, dass die Gegner der Homo-Ehe in Slowenien insbesondere bei den konservativen Parteien zu finden sind. Auch die katholische Kirche hatte im Vorfeld der Entscheidung massiv Stimmung gegen die Homo-Ehe in Slowenien gemacht und entsprechende Demonstrationen vor dem Parlament organisiert, zu denen aber nur wenige tausend Menschen kamen.

Beck: Homo-Ehe in Slowenien Vorbild
Der grüne Bundestagsabgeordnete Volker Beck betonte in einer ersten Stellungnahme die Vorbildfunktion der Slowenen für Deutschland: „Slowenien ist das elfte EU-Land, das die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Warum sollte Deutschland nicht das zwölfte werden?“ fragt er rhetorisch in seinem Pressedienst. Die Zeichen würden auf Gleichstellung stehen, und nur „Merkels Bauchgefühl steht in Deutschland der Ehe für alle entgegen.“ Gleiche Rechte und Pflichten“, dies sei „fair und verfassungskonform“, betonte Beck. Allerdings habe die Große Koalition bisher „noch nicht einmal die Hausaufgaben aus dem Koalitionsvertrag zur Gleichstellung Lebenspartnerschaft/Ehe gemacht.“ Entsprechende Anträge der Grünen-Fraktion lägen vor, CDU/CSU und SPD müssten diesen nur noch zustimmen.


