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Aktionsbündnis: „2015 gemeinsamer CSD“

Das „Aktionsbündnis CSD Berlin 2014“ hofft darauf, dass es im kommenden Jahr wieder einen gemeinsamen CSD in der Hauptstadt geben wird.

Zur Erinnerung:

Das Bündnis hat sich vor einigen Wochen vom Verein „Berliner CSD e. V.“ abgespalten, weil sich wesentliche Teile der LGBT-Community vom Vorstand und insbesondere vom hauptamtlichen Geschäftsführer Robert Kastl nicht ernstgenommen fühlten. Gleichwohl sei das Tischtuch nicht zerschnitten, sondern „nur angerissen“. Zehra Can, Ralph Ehrlich, Carsten Schatz und Sebastian Ahlefeld bekräftigten ungeachtet dessen im Rahmen einer Pressekonferenz, dass die Abspaltung in diesem Jahr richtig war.

Neue Akzente nach dem CSD

Man strebe aber nach dem CSD eine Entschärfung des Konflikts an, setze dabei jedoch auf die von ihnen für die Parade entwickelten „neuen Akzente“, die auch 2015 eine Rolle spielen müssten. Zum Beispiel der, dass man bewusst auf kommerzielle Werbung verzichte und die Parade stärker politisch ausrichte. So sei einer der Schwerpunkte am 21. Juni die Forderung nach einer Rehabilitierung Homosexueller, die während des Nationalsozialismus verfolgt wurden. Man wolle in die Gespräche mit dem „Berliner CSD e. V.“, die für den Herbst geplant sind, ansonsten ohne massive Forderungen eintreten. Selbst auf die Frage danach, ob Robert Kastl nach dem Dafürhalten des Aktionsbündnisses künftig ein Verhandlungspartner sein könne, antworteten die vier auf dem Podium ausweichend, was bei Aktionsbündnismitgliedern, die der Pressekonferenz ebenfalls beiwohnten, mit Befremden registriert wurde.

Im übrigen vertrete man „dieselben politischen Aussagen“ wie der „Berliner CSD e. V.“. Finanzieren würde sich der Aktionsbündnis-CSD „durch private Personen“, bislang seien insgesamt rund 4.000 Euro sowie Sachspenden eingesammelt worden, wobei ein Spender, der ungenannt bleiben sollte, allein 800 Euro überwies. Ansonsten versprach Ralph Ehrlich „eine völlige Transparenz“ der Finanzen. Der Zuspruch hält sich zur Zeit noch in engen Grenzen, so hätten sich bisher „zehn angemeldet“. Nicht Wagen, sondern Gruppen. Man blicke aber zuversichtlich auf die nächsten Wochen bis zum CSD. Prominent unterstützt wird der Christopher Street Day des Aktionsbündnisses auch, und zwar im künstlerischen Bereich zum Beispiel von Romy Haag. Und auch der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, steuert nicht nur ein schriftliches Grußwort zu, sondern wird zum Aktionsbündnis-CSD persönlich erscheinen.

Die Strecke des Aktionsbündnisses

Die Route führt am 21. Juni 2014 ab 12 Uhr von der Botschaft Ugandas an der Axel-Springer-Straße 54a über die Leipziger Straße, Markgrafenstraße, Französische Straße zur Straße Unter den Linden. Von dort geht es über die Glinkastraße zur Wilhelmstraße, vorbei am Bundesfinanzministerium und dem Bundesrat zum Potsdamer Platz, wo die Teilnehmer der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gedenken wollen. Die Abschlusskundgebung findet dann „mit einem prominenten Überraschungsgast“ am Nollendorfplatz statt.

Weitere Informationen: www.csd-berlin-2014.de

Spenden können überwiesen werden, allerdings kann das Aktionsbündnis keine Spendenquittungen ausstellen: Paritätische Bank für Sozialwirtschaft, Konto 31 31 002, Bankleitzahl 100 205 00. Verwendungszweck: „Aktionsbündnis CSD Berlin 2014“

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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