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Schwul-lesbische Fußball-EM 2013 in Irland

Seit zwei Jahren gibt es die schwul-lesbische Fußball-EM. Dieses Jahr wurde der zweite Europameister gekürt. Zum zweiten Mal heißt der amtierende Männer-Meister Village Manchester aus England. Die lesbischen Europameister kommen ausgerechnet aus Russland und nennen sich Alternativa.

Gastgeber und Veranstalter der diesjährigen EM waren die Dublin Devils (2005 gegründet). Der einzige schwule Fußballclub aus Irland, das Land, in dem Homosexualität bis 1993 illegal. Sie wurde mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft.

Das erste Turnier fand vor genau zwei Jahren beim zweimaligen Sieger in Manchester, England, statt. Einen offiziellen Fußball-Verband gibt es natürlich auch im schwul-lesbischen Bereich, die International Gay and Lesbian Football Association. Dieser Verband wählt auch die zweijährig wechselnden Austragungsorte. „Wir finden, dass es wichtig ist, das Turnier in Irland auszutragen, weil wir dadurch stärker wahrgenommen werden“, so Francis Fitzgibbon vom Organisationskomitee.

30 Teams und vier Ligen

30 Teams sind zur EM zugelassen. Das System ist ein völlig anderes, als man es aus dem Profifußball kennt. Es steckt jedoch jede Menge Sinn dahinter. Gespielt wird in vier „Ligen“ bzw. Gruppen, sogenannten Divisionen. Division 1 besteht aus Teams, die zu Hause in Ligen spielen. Division 2 bietet Platz für die Freizeitfußballer.

Die Spiele der Division 3 werden auf einem Kleinfeld mit jeweils sechs Spielern ausgetragen und Division 4 besteht aus den Frauen-Teams. Das Turnier dauert insgesamt nur zwei Tage, am ersten Tag müssen alle Gruppenspiele absolviert werden, jedes Match dauert 50 Minuten. Lediglich die regelmäßig trainierenden Teams der Div1 in der ersten Staffel werden 80 Minuten gespielt.

Natürlich ist auch Deutschland bei der schwul-lesbischen EM vertreten. Zwei der Vertreter kommen aus der Hauptstadt: Vorspiel Berlin, das in der Division 1 im Halbfinale gegen Gastgeber Dublin im Elfmeterschießen verliert.

Bei den Frauen Magix Berlin, die ihre Gruppe im Mittelfeld beenden sowie die Ballboys aus Hamburg, die in der zweiten Division antreten. Das Turnier hat selbstverständlich auch einen tieferen Hintergrund:

„Jedes dieser Turniere trägt dazu bei, eine Öffentlichkeit herzustellen und Vorurteile gegenüber Schwulen und Lesben abzubauen“, sagt Spielertrainer Steffen Fischer. „Obwohl es Fortschritte gibt, ist Diskriminierung im Fußball längst nicht überwunden“, ergänzt Ballboys-Abteilungsleiter Carsten Stock.

Der erste Profifußballer outet sich

Auch im Profifußball werden langsam Zeichen gesetzt. Nachdem die Damen der deutschen Profiliga praktisch ein Stein nach dem nächsten ins Rollen bringen, nicht erst zuletzt durch das Outing von Steffi Jones, zeichnen sich auch Fortschritte in anderen Ländern ab.

Erst im Februar outete sich der US-Nationalspieler Robbie Rogers als schwul. Turniere dieser Art verdienen eine große Anerkennung, viele kämpfen für Gleichberechtigung im Beruf, warum sollte es diese Gleichberechtigung nicht also auch im Profifußball geben?

Foto: © IGLFA 2013

Written by Marvin Tuchner

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