Das schottische Parlament hat beschlossen, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Nachdem sich im Zuge einer öffentlichen Befragung etwa 77.000 schottische Bürger für die Gleichstellung der Ehe ausgesprochen hatten, bestätigten die Abgeordneten am vergangenen Dienstag einen entsprechenden Gesetzesentwurf mit 105 Ja- und 18 Nein-Stimmen. Mit dem Inkrafttreten der neuen Rechtslage könnten bereits im Herbst die ersten lesbischen und schwulen Paare den Bund fürs Leben schließen.
Da England und Wales bereits im vergangenen Jahr ähnliche Gesetze verabschiedet hatten, verbleibt somit nur noch Nordirland als einziger Teil des Vereinigten Königreiches, in dem die „Homo-Ehe“ bislang nicht möglich sein wird. Schottische Parlamentarier kommentierten ihren Entschluss als „die richtige Entscheidung“, Gesundheitsminister Alex Neil begrüßte den Entscheid als „historischen Moment in der Geschichte des schottischen Parlaments“. Kritik gab es hingegen von Seiten der Church of Scotland sowie der schottischen katholischen Kirche. Religiöse Gemeinden könnten jedoch nicht dazu gezwungen werden, Trauungszeremonien gleichgeschlechtlicher Paare durchzuführen.