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Nigeria: Wenn Schwulenhass selbstbewusst macht

Nigeria

Das afrikanische Land Nigeria hat einmal mehr unterstrichen, dass man in der Frage des Umgangs mit Homosexuellen keine Einmischung von außen akzeptiert.
Ausgerechnet vor dem Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen sagte Nigerias Justizminister Mohammed Adoke, seine Regierung lehne Homosexualität weiterhin ab und erfahre dabei aus der Bevölkerung sehr viel Zustimmung. Und, so Adoke weiter: „Ratschläge anderer Länder in Sachen gleichgeschlechtlicher Ehe lehnen wir ab. So was widerspricht unserer Kultur.“ Leider ist es in der Tat so, dass bei den Nigerianern eine seltene Einheit bei diesem Thema herrscht. 160 Millionen Einwohner hat das Land, und schaut man in die sozialen Netzwerke und in andere Medien, stellt man fest: Homophobie ist ein Volkssport. Zuletzt schlugen die Wogen Ende Mai hoch, als das sogenannte „Jail-all-the-Gay-Gesetz“ (Inhaftiere alle Schwulen!) einhellig verabschiedet wurde. Zuvor ergaben Umfragen, dass 92 Prozent der Menschen in Nigeria homophob sind. Noch schlimmer: Im Norden des Landes gilt die Scharia. Dort müssen Homosexuelle, die erwischt werden, also nicht mit langjährigen Haftstrafen (bis zu 14 Jahren) rechnen, wie im Rest des Landes, sondern mit dem Tod durch Steinigung. Die einstige Kolonialmacht Großbritannien droht inzwischen mit dem Zusammenstreichen finanzieller Hilfen für das Land.

Bild: © Shardayyy /CC-BY-SA 2.0 (via Flickr Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher. Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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