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Lesben in Südafrika: „Korrigierende“ Vergewaltigungen

Südafrika pflegt im Vergleich mit anderen afrikanischen Staaten einen deutlich liberaleren Umgang mit Lesben und Schwulen. Dem steht allerdings bei vielen Männern ein Denken im Wege, wonach eine Frau unterwürfig zu sein hat. Dies sowohl im Alltag, als auch im Bett. Lesben passen in dieses Denken nicht hinein, was vor allem in den ärmeren Townships gilt. Besonders dort, so die Organisation „Luleki Siswe“, müssen lesbische Frauen Angst vor sexuellen Übergriffen haben, in Südafrika nennt man das allen Ernstes „corrective rapes“ (korrigierende Vergewaltigungen – die Redaktion). Krasser formuliert: Männer vergewaltigen Lesben, um ihnen einen Denkzettel zu verpassen und sie auf den vermeintlich besseren heterosexuellen Weg zurückzuführen. Pro Woche, so „Luleki Siswe“, würden in Südafrika bis zu zehn Lesben vergewaltigt. Die meisten der Frauen gehen indes aus Scham und/oder Angst nicht zur Polizei.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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