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Le1f ruft im neuen Album das „Schwuchtel-Jahrhundert“ aus

Der offen homosexuell lebende Rapper Le1f (Foto), der mit bürgerlichem Namen Khalif Diouf heißt, hat ein neues Album veröffentlicht. Auf „Hey“, das beim britischen Label XL Records erschienen ist, ruft er stolz das „Schwuchtel-Jahrhundert“ aus: „Batty man time now, batty man century/educated black hotties make ‚em all envy.“ Das ist umso erstaunlicher, da Hip-Hop noch immer als Domäne der Schwulenhasser gilt. Le1f ficht das nicht an, in seinem millionenfach angeklickten Video „Wut“ sitzt er auf dem Schoß eines gut gebauten und halb nackten Mannes. Allerdings, so Le1f in einem Interview für jetzt.de (Süddeutsche Zeitung – die Redaktion) lehnt er es ab, dieses Video als Homosexuellenvideo zu bezeichnen. Es sei ihm darum gegangen, etwa durch die Aneinanderreihung von Schmähbegriffen gegen Homosexuelle durch Provokation Homophobie zu verurteilen. Er wolle als Musiker nicht über seine Homosexualität definiert werden, sondern eher erreichen, dass die Menschen sich mit seiner Musik beschäftigen. Eine Unterscheidung zwischen Hip-Hop und queerem Hip-Hop, wie sie Rapper wie „Zebra Katz“ oder „Mykki Bianco“ liefern würden, halte er für falsch. Er rappe „gegen Rassismus, Homophobie, Islamfeindlichkeit.“

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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