Französische Medien kritisieren Homo-Gegner: „(…)verrückt geworden!?“ Hollande klagt „Homophobie“ an

Der heftige Protest der Gegner der Homo-Ehe in Frankreich hält unvermindert an, was etliche französische Medien zu einer immer deutlicher werdenden Kritik veranlasst. So wirft die einflussreiche Tageszeitung „Le Monde“ den Demonstranten eine „Radikalisierung“ vor, die „von einem eigenartigen Demokratieverständnis“ zeuge. Die Zeitung erinnert daran, dass die „Ehe für alle!“, wie die Homo-Ehe in Frankreich heißt, in beiden Parlamenten (Nationalversammlung und Senat) mit zum Teil großer Stimmenmehrheit auf den Weg gebracht worden sei. Insofern seien die auch gewalttätigen Proteste ein Anschlag auf die Demokratie. „Le Monde“ zusammenfassend: „(…)Das Misstrauen der Franzosen gegenüber ihren Regierenden und Abgeordneten ist nichts Neues. Aber es erreicht ein gefährliches Niveau.“ Noch schärfer kommentiert es „Midi Libre“: „(…)Sind wir alle verrückt geworden, dass wir unsere Institutionen mit Füßen treten? Wenn wir in die Gesichter der Gegner einer Homo-Ehe sehen, könnten wir meinen, das Vaterland sei in Gefahr.“ Dass die Proteste so lange andauern und dabei an Heftigkeit nicht verlieren, wundert „Midi Libre“. Die Tageszeitung schlussfolgert daraus, für die Demokratie seien diese Demonstrationen „sehr grenzwertig.“ Ähnliche Kommentare gibt es bei den TV-Sendern Canal+ und France 2. Aber auch der französische Staatspräsident Hollande verschärft jetzt den Ton: Erstmals wirft er den Demonstranten gegen die „Ehe für alle!“ „Homophobie“ vor.