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Einladung zum CSD – CSU-Generalsekretär Dobrindt schweigt

Stefan Evers (CDU, links) und Tom Schreiber (SPD) © Abgeordnetenhaus Berlin

Vor einigen Wochen haben zwei Parlamentarier des Berliner Abgeordnetenhauses, Stefan Evers (links) von der CDU und Tom Schreiber von der SPD (rechts), eine Einladung ausgesprochen. Empfänger: Alexander Dobrindt, Generalsekretär und Bundestagsabgeordneter der CSU. Hintergrund: Dobrindt hatte im Zuge der Diskussion um die Homo-Ehe davon gesprochen, Lesben und Schwule seien in dieser Gesellschaft die „Minderheit“. Daraufhin luden Schreiber sowie Evers Dobrindt „herzlichst“ zum CSD nach Berlin ein, um so „die Vielfalt der Regenbogenfamilie kennenzulernen“, so Schreiber (queerpride berichtete). Ein Alternativbesuch könnte beim schwullesbischen Straßenfest in Berlin eine Woche vor dem CSD stattfinden, sofern Dobrindt beim CSD-Wochenende andere Termine haben sollte. Bei alledem gehe es darum, eine „sachliche Debatte“ zu führen, so Schreiber und Evers. Tage später dann Jubel auf Tom Schreibers Facebook-Seite, als Dobrindt in einem „Phoenix“-Interview sagte, er habe die Einladung erhalten und er werde „bald“ entscheiden, ob er sie annehme oder nicht. Problem: Still ruht seitdem der See, das „bald“ liegt nun Wochen zurück. Queerpride hat heute in der Pressestelle des CSU-Generalsekretärs nachgefragt und erhielt die Antwort, die Einladung liege vor, doch sei noch nichts entschieden. Auf die Nachfrage, wann denn da eine Entscheidung fällt, konnte der Pressesprecher nichts sagen: „Das weiß ich nicht!“.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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