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Der Vorstand des „Berliner CSD e. V.“ weigert sich weiter, Fragen zu beantworten!

© Berliner CSD e.V.

Die queerpride.de-Redaktion hat am 14. Februar 2014 den nachfolgenden Fragenkatalog an den Vorstand des Vereins „Berliner CSD e. V.“ geschickt. Eine Antwort auf diese Fragen steht bis heute aus. Mehr noch: Ein Vorstandsmitglied hat auf eine mahnende Mail unsererseits geantwortet, man müsse erst alle Fragen sammeln, um sie dann möglichst gebündelt zu beantworten. Da nicht zum ersten Mal Fristen verstrichen sind, veröffentlichen wir nunmehr die Fragen. Das ist ein ungewöhnlicher Schritt, aber wir halten ihn nun für nötig:

Sehr geehrte Damen und Herren vom Vorstand des „Berliner CSD e. V.“,

ich bin Redakteur beim Onlinemagazin „queerpride.de“ und bitte Sie (also nicht Herrn Kastl als Geschäftsführer), meiner Redaktion folgende Fragen zu beantworten:

1. Ein Vorstandsmitglied, Frau Sissy Kraus, hat im Verlaufe einer Facebook-Diskussion den Eindruck erweckt, der Verein „Berliner CSD e. V.“ sei in allererster Linie für die Organisation des CSD zuständig, die „Publicom! GmbH“ andererseits für die Vermarktung/das Marketing. Ist das so korrekt?
1.1 Wenn ja: In welcher Höhe wurden die Leistungen der „Publicom! GmbH“ vergütet, dies aufgeschlüsselt nach dem CSD in 2012 und 2013?
1.2 Wie hoch beziffert sich das Auftragsvolumen für die „Publicom! GmbH“ (bitte auch hier genaue Angaben, aufgeschlüsselt nach dem CSD 2012 und 2013)?
1.3 Wurden Aufträge, die im Zusammenhang mit der Vermarktung etc. des CSD 2012 und 2013 erteilt worden sind, öffentlich ausgeschrieben?
1.4 Ist mit Blick von 1.1 bis 1.3 das Unternehmen „Publicom! GmbH“ bei der Vermarktung der CSD’s der einzige Partner des Vereins „Berliner CSD e. V.“?
1.4.1 Wenn „Ja“: Warum ist das so?
1.4.2 Wenn „Nein“: Wer sind die anderen Partner?
2. Mit Blick auf die Zusammenarbeit des Vereins „Berliner CSD e. V.“ mit der „Publicom! GmbH“: Stellt es für den Vorstand ein Problem dar, dass der Geschäftsführer der „Publicom! GmbH“ gleichzeitig der angestellte Geschäftsführer des Vereins „Berliner CSD e. V.“ ist (im Sinne eines möglichen Interessenkonflikts etc.)?
3. Sofern Leistungen der „Publicom! GmbH“ für die Vermarktung des CSD gezahlt wurden: Wurde der Geschäftsführer der „Publicom! GmbH“, Kastl, für seine Tätigkeit als Geschäftsführer des „Berliner CSD e. V.“ in dieser Zeit weiter vergütet?
4. Wofür genau werden die Mitgliedsbeiträge verwendet?
4.1 Gibt es eine genaue Bilanzierung der Aus- und Einnahmen, in die Einblick genommen werden kann?
4.2 Verzeichnet der Verein „Berliner CSD e. V.“ Überschüsse?
4.2.1 Wenn „Ja“: Wofür genau werden diese Überschüsse verwendet?
5. Wer entscheidet im Verein „Berliner CSD e. V.“ über Ausgaben bzw. wie werden diese angewiesen (Alleinvertretungsvollmacht etc.)?
6. Der Verein „Berliner CSD e. V.“ plant offenbar, den „CSD“ in „Stonewall-Parade“ umzubenennen.
6.1 Warum?
6.2 In welcher Form und unter welchem Namen wird der „Berliner CSD“ bisher international erfolgreich vermarktet?
6.3 Wer war von entsprechend eingeleiteten Maßnahmen (Löschen der Wort-Bildmarke beim DPMA, Neueintragung der Marke „STONEWALL“ etc. vorher (!) informiert?
7. Wurden vor, während und/oder nach den CSDs 2012 und 2013 Honorarkräfte beschäftigt, die freundschaftlich oder verwandschaftlich mit Herrn Kastl verbunden sind?
7.1 Wenn ja: Warum ist das so?
7.2 Wurden Stellen öffentlich ausgeschrieben?
8. Wo und wann findet das nächste CSD-Forum am 26. Februar statt?

Ich wäre Ihnen bzw. dem Vorstand sehr dankbar, wenn sie meine Fragen bis zum Dienstag, 18. Februar 2014, 18 Uhr beantworten könnten. Vielen herzlichen Dank dafür.

Mit freundlichen Grüßen, gez. „Holger Doetsch“

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher. Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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