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Der CSD München rückt Lesben stärker in den Vordergrund

© Diricia De Wet / CC-BY-SA 2.0 (via Flickr Commons)

Am Samstag startete die PrideWeek in München, deren Höhepunkt die CSD-Politparade am 11. Juli ist. Lesben gehen dabei schnell unter und sie haben es oft schwer wahrgenommen zu werden. Dies zeigt sich beispielsweise an Bezeichnungen wie „Schwulenparade“ oder „Schwulenehe“, welche deutlich aufzeigen, dass Lesben nicht von allen als ernstzunehmende Gruppe innerhalb der Szene wahrgenommen werden. Aus diesem Grund bietet der CSD München in diesem Jahr sieben frauen- und lesbenspezifische Veranstaltungen und einen großen eigenen „Powerlesben-Block“ auf der großen Politparade an. Damit möchte man einen weiteren Schritt zu mehr lesbischer Sichtbarkeit bestreiten.

Hier unser kleiner Überblick über die Highlights:

Es begann bereits am vergangenen Samstag als der traditionelle Opener der PrideWeek in diesem Jahr ein Freuenevent war: LeTRas Lesbisches Angertorstraßenfest brachte nun bereits zum zehnten Mal viele Lesben, aber auch Schwule, Bi- und Transsexuelle zur größten bayerischen Outdoor-Lesbenparty zusammen.

Am Sonntag, dem 5. Juli bot die lesbische Müttergruppe „LesMamas“ einen Workshop zum Thema „Wie stärken wir unsere Kinder für den heteronormativen Alltag“ an.

Morgen (7. Juli um 19 Uhr) geht es dann direkt weiter mit dem traditionellen Picknick von den „MiLes“ im Englischen Garten. Alle Familienangehörigen und Freundinnen der MiLes, egal welchen Alters und Geschlechts sind dazu eingeladen.

Die Qual der Wahl hat man/frau dann am Donnerstag (9. Juli um 18 Uhr). Dann laden die JuLez ins IMMA-Cafe in der Jahnstr. 38. Dort informieren sie euch über ihre Gruppe und zusammen gestaltet man dann T-Shirts, Plakate und Schilder für die CSD-Parade. Als Alternative dazu bietet ab 18:30 Uhr das Forum Homosexualität München eine Präsentation und Lesung mit der Journalistin und Autorin Ariane Rüdiger zum Thema „Lesben sichtbar machen. Münchner Lesbenpolitik in den 1990er Jahren. Die Arbeit des AK Uferlos Lesbenpolitik“ an. (Bayerstr. 77a, RGB 3. Stock).

In diesem Jahr wird beim lesbischen CSD-Kinoevent, am Freitag dem 10. Juli, das Debütwerk „Anatomy of A Love Seen“, von Marina Rice Bader (Produzentin von „A Perfect Ending“ und „Elena Undone“) gezeigt (20 Uhr, mathäser Filmpalast).

Am Samstag, dem 11. Juli findet nicht nur das berühmte RathausClubbing statt. Ab 22 Uhr gibt es ein Superheldinnen-CSD-Special der Lesbenpartyreihe SHE-LA (8 Below, Schützenstr. 8).

Das Highlight der PrideWeek ist die große Politparade am Samstag, dem 11. Juli ab 12 Uhr. Auch in diesem Jahr werden die Dykes on Bikes den Umzug anführen, doch auch im Verlauf der Parade ist eine Menge Lesbenpower geboten: Zehn Lesbengruppen sind diesmal mit am Start, darunter Chöre, Müttergruppen, Beratungsstellen u.v.m.

Um für noch mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit zu sorgen, haben sich insgesamt sechs Gruppen zum sogenannten „Powerlesben-Block“ zusammengeschlossen, der jedes Jahr ein politisches Thema aufgreift. In diesem Jahr wird die Besetzung des ZDF-Fernsehrates auf die Schippe genommen und gegen die Unsichtbarkeit in den Medien des öffentlich-rechtlichen Fernsehens und vor allem in den Köpfen vieler Zuschauer auf ironische Weise protestiert.

Die Parade beginnt um 12 Uhr und führt über Dienerstraße und den Promenadenplatz zum Stachus und danach über die Sonnenstraße zum Sendlinger Tor. Von dort geht es durch das Regenbogenviertel zum Gärtnerplatz und weiter über Frauenstraße und Tal zurück zum Marienplatz, wo dann gegen 15 Uhr der Umzug endet.

Detaillierte Informationen zu allen Veranstaltungen finden sich auf der CSD-Website unter www.csdmuenchen.de sowie im Pride Guide, dem offiziellen Magazin zum CSD München. Dieser ist ganz München kostenlos erhältlich.

Written by Maik Friedrich

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