Reihenweise sagen weltweit Politiker aus der ersten Reihe ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen im russischen Sotschi ab. Doch der österreichische Bundeskanzler reist dorthin. Die LGBT-Szene des Landes tobt.
Faymann ist in der Tat der erste ranghohe Politiker, der ungeachtet der homophoben Haltung der russischen Regierung nach Sotschi reisen will. Die Homosexuellen-Initiative von Österreich, HoSi, zeigt sich „geschockt“ und „enttäuscht“, so Obmann Christian Högl. Die schwere Situation der russischem Homosexuellen sei dem Kanzler „offenbar egal“, so Högl weiter, und dass ausgerechnet der ranghöchste sozialdemokratische Politiker des Landes sich nach Sotschi aufmache, zeige, dass die LGBT-Politik der SPÖ lediglich aus „Lippenbekenntnissen besteht“. Das sieht der Bundesvorsitzende der Schwulen und Lesben in der SPÖ (SoHo), Peter Traschkowitsch, naturgemäss ganz anders. Ein Boykott sei „nicht der richtige Weg“, und Faymann könne ja die Chance nutzen, Russlands Präsident Putin auf seine homophobe Politik hin kritisch anzusprechen. Auch etliche österreichische Medien kritisieren Faymann. Man könne nicht nachvollziehen, dass der Kanzler der Begräbnisfeier für Nelson Mandela ferngeblieben sei, aber zu solch einer Veranstaltung hinfahre, heisst es in Kommentaren.
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Ärgerlich: Österreichs Kanzler Faymann reist nach Sotschi
