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Weltweit Proteste für und gegen Homosexuelle

Eine Woche nach der offiziellen Einführung der Homo-Ehe in Frankreich haben gestern erneut Zehntausende Menschen gegen die Reformen und Staatspräsident Hollande demonstriert.

Die Polizei sprach von 200.000 Demonstranten, die in Paris auf die Straße gingen, die Veranstalter_innen meldeten eine Million. Ähnliche Proteste gab es in Kiew, Moskau und Rio. Einmal mehr kam es in Paris auch zu Gewaltexzessen, sodass die Polizei 50 Personen festnehmen musste (unser Foto zeigt eine frühere Demonstration – die Red.).

Einige ketteten sich an Polizeiabsperrungen fest, es wurden zudem Rauchbomben abgefeuert. Auch in anderen Städten kam es zu Auseinandersetzungen. In der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro demonstrierten zehntausende Frauen und Männern aus evangelikalen Christengemeinschaften gegen die Homo-Ehe und für den Schutz des traditionellen Familienbildes.

Mit Gebeten und Gesängen gegen Homosexuelle

Höhepunkt waren hier keine gewalttätigen Ausschreitungen, sondern ein gemeinsames Gebet und Gospelgesänge. Diese Demo war eine Antwort auf eine Entscheidung der brasilianischen Justizbehörden, wonach der Eheschließung zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren der Weg geebnet wurde.

Bereits am 14. Mai hatte der Nationale Justizrat angewiesen, dass die zuständigen Behörden lesbischen und schwulen Paaren künftig den Trauschein nicht länger verweigern dürfen. In der ukrainischen Hauptstadt Kiev demonstrierten erstmals Schwule und Lesben für Gleichberechtigung.

Mit dabei: Eine Delegation mit Politikern (CSU ausgenommen) aus dem Münchner Stadtrat (queerpride berichtete). Die Antwort auf diese emanzipatorische Demonstration: Eine Gegendemo mit rund 500 Frauen und Männern, die die Parade massiv zu stören versuchten. Einige fielen auf die Knie und schrien gen Himmel: „Schwule raus aus der Ukraine!“ Zwölf der Gegendemonstranten wurden zeitweilig in Gewahrsam genommen.

Foto: doe

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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