Bei der Entwicklung potentieller Impfstoffe gegen HIV (das HI-Virus) sollen sogenannte „breit neutralisierende Antikörper“ entstehen. Dieser Terminus wird aus dem Englischen abgeleitet („broad neutralizing antibodies“, auch „bnAbs“ abgekürzt – die Red.), Antikörper also, die ein breites Spektrum an unterschiedlichen Virusstämmen effizient abwehren können. Zwar ist das in entsprechenden Versuchen bisher nicht gelungen, doch berichten die Aids-Experten über neue Erkenntnisse zu den ersehnten Antikörpern, die die Impfstoffforschung näher an das Ziel bringen könnten. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ) schrieb, seien die meisten „bnAbs“, die nur bei 20 Prozent aller HIV-Infizierten und meistens erst zwei bis drei Jahre nach einer Infektion entstehen, durch eine außergewöhnlich lange Schleife gekennzeichnet, die aus ihrer Bindungsstelle herausrage. Damit könnten sie die sperrigen Zuckermoleküle durchdringen. Wie solche Antikörper im Körper eines Menschen entstehen, zeigte eine Gruppe von John Mascola vom amerikanischen National Institute of Health (NIH) in Bethesda. Im Rahmen einer Projekts isolierten die Forscher im Blut einer Patientin zwölf potente „bnAbs“ und konnten deren Entstehungsgeschichte während der ersten vier Jahre nach der Infektion rekonstruieren, so Macola.