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Homo-Ehe: Was denken die Deutschen?

Johannes Kahrs MdB zur Homo-Ehe
© Johannes Kahrs

Homo-Ehe: Was denken die Deutschen? Das wollten das Meinungsforschungsinstitut INSA sowie das Magazin „stern“ wissen. Die Ergebnisse zeigen, dass das Volk weiter ist als die schwarz-rote Regierungskoalition. Den SPD-Abgeordneten Johannes Kahrs (Foto) von der SPD freut das.

Homo-Ehe: Das Volk ist weiter als die Regierenden

66 Prozent der Deutschen sprechen sich nach der aktuellen INSA-Umfrage dafür aus, dass auch gleichgeschlechtliche Paare ein Eheschließungsrecht bekommen müssten. Erstaunlich: Selbst unter den Unions-Anhängern wollen 63 Prozent der Befragten die Homo-Ehe. Sogar über 70 Prozent aller Befragten sind der Ansicht, dass verheiratete Homo-Paare genauso steuerliche Vorteile haben müssten wie heterosexuelle Verbindungen. Auch das Magazin „stern“ hatte vor einiger Zeit eine Umfrage gestartet – hiernach würden es sogar 74 Prozent der Befragten begrüßen, wenn die Lebenspartnerschaften von Gleichgeschlechtlichen vollkommen der traditionellen Ehe gleichgestellt würden. Spannend auch ein Blick auf die diesbezügliche Sichtweise der Wähler der im Deutschen Bundestag vertretenen Parteien. Die größten Fans einer Gleichstellung der Homo-Ehe sind nach den Recherchen des „stern“ die Anhänger der Grünen (86 Prozent) und der SPD (82 Prozent). Bei den Linken-Wählern finden 70 Prozent die Homo-Ehe gut, bei der Union 64 Prozent – es gibt hier im Vergleich zur INSA-Erhebung also nur eine kleine Differenz von einem Prozent.

Kahrs: Bei Homo-Ehe kein Koalitionszwang!

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs zeigte sich in einer Pressemitteilung erfreut über die INSA-Ergebnisse und verband das mit einem Appell: „Ich appelliere zum wiederholten Male an die Union, ihren Widerstand gegen die Mehrheit der eigenen Wählerschaft und vor allem aber gegen die Mehrheit der Bevölkerung aufzugeben“, so Kahrs. Die Gesellschaft sei „einen Schritt weiter als die Kolleginnen und Kollegen von der Union.“ Daher sollte es im Deutschen Bundestag diesbezüglich „eine Abstimmung ohne Koalitionszwang geben“, meint der Hamburger Abgeordnete weiter. Dies, „um endlich der gesellschaftlichen Realität in unserem Land Rechnung zu tragen und die längst überfällige vollständige Gleichstellung umzusetzen.“ Apropos „gesellschaftliche Realität“: Das Wohlwollen der Deutschen den Homosexuellen gegenüber ist bei weitem nicht neu. Schon 1992 wurde der Autor dieses Beitrages in „stern-tv“ von der Moderatorin Amelie Fried gefragt, wie viel Prozent der Deutschen sich wohl einen schwulen Bundeskanzler vorstellen könnten. Antwort: 70 Prozent. Die Umfrage ergab: 72 Prozent.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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