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Das „Schwule Museum“ bezieht bald seine neuen Räume

Ausstellung

Bald schon ist es soweit. Am 17. Mai eröffnet das „Schwule Museum“ seine neuen Räumlichkeiten in Berlin-Tiergarten, genauer gesagt in der Lützowstraße 73.

Die beiden Vorstandsmitglieder Birgit Bosold und Carsten Wiewiorra nutzen den Umzug, um mit einem gewissem Stolz auf die fast 27-jährige Geschichte des Museums zu verweisen und darauf, dass das „Schwule Museum“ weltweit die erste Einrichtung seiner Art war und ist. Die neue Ausstellungs- bzw. Arbeitsfläche sei mit 1.600 Quadratmetern doppelt so groß wie die inzwischen verwaisten Räumlichkeiten am Mehringdamm. So konnte neben den Ausstellungsbereichen auch ein umfangreiches Archiv ausgebaut werden, in dem zum Beispiel Nachlässe und eine umfangreiche Bibliothek angesiedelt sind. Archiv und Bibliothek können von Besucher_innen zu Forschungszwecken genutzt werden, wobei es sich allerdings um sogenannte Präsenzarchiv- und -bibliothek handelt. Unterlagen und Bücher können also nicht ausgeliehen, sondern sie müssen vor Ort studiert beziehungsweise gelesen werden.

Zur Eröffnung gibt es gleich drei Ausstellungen

In früheren Ausstellungen, so Frau Bosold in einem Interview mit dem Magazin Siegessäule, habe das Museum häufig Projekte „kollektiv entwickelt“, so etwa die Ausstellung „Transformation“. Diese werde nun in einer neuen und ständigen Ausstellung fortgeführt. Es sei Wert darauf gelegt worden, dass nun ein „wissenschaftlich-fundierter Blick“ auf die „gesamte LGBTIQ-Community“ geworfen werde. Man wolle im „Schwulen Museum“ darüber hinaus aufzeigen, „dass der Kampf um die homosexuelle Emanzipation eng verknüpft ist mit den gesellschaftlichen Veränderungen, die die Frauenbewegung erstritten hat“, so Frau Bosold weiter. Eine weitere Ausstellung zeigt das Projekt „Update*“. Hierbei ist der Umzug des Museums „mit künstlerischem Blick“, so Vorstandsmitglied Wiewiworra, fotografisch begleitet worden. Porträtiert wurden unter anderem auch alle 37 Mitarbeiter_innen in den neuen Räumlichkeiten. Eine dritte Ausstellung steht unter der Überschrift „Zwischen Tradition und Moderne – Frühe Gemälde von Jochen Hass“. Gezeigt werden hier Werke eines Malers, der sich in der DDR bereits in den 1950er Jahren offen mit dem Thema „Homosexualität“ auseinandergesetzt hat.

SCHWULES MUSEUM: Lützowstraße 73, Tiergarten. Täglich außer an Dienstagen geöffnet, und zwar jeweils von 14 bis 18 Uhr. Sonderführungen sind nach Anmeldung möglich. Die öffentliche Eröffnungsfeier findet am Freitag, 17. Mai, ab 19 Uhr statt, und zwar in der Lützowstraße 41.

Bildquelle: flickr.com CC / Oh-Berlin.com

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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