in

Das Parlament Costa Ricas stimmt versehentlich der Homo-Ehe zu

versehentlich

So kann man es auch machen, um unnötige Debatten zu umgehen: Man lege einen Gesetzestext vor, der Sozialleistungen für junge Menschen und die Rechte von Eheleuten regelt. Zunächst schreibt man hinein, es ginge lediglich um die Ehe zwischen Mann und Frau und kurz vor der Entscheidung ändert man den Text einfach durch einen kleinen Passus ab.
So hat es der Ageordnete der Linken Jose Villalta jüngst in Costa Rica gemacht. Entsprechenden Satz, der die Verbindung zwischen Mann und Frau beschreibt, wandelte er dahingehend ab, dass das Gesetz alle Rechte und Pflichten einer „jeden Lebensgemeinschaft“ ohne jegliche Diskriminierung absichere.

Damit hatte das Parlament und besonders die Konservativen nicht gerechnet und verabschiedete den Text, ohne auf das „Kleingedruckte“ zu achten. Als man bemerkt, was hier gerade in die Wege geleitet wurde, blieb selbstverständlich der Versuch zu retten, was noch zu retten war, nicht aus. Die Anfrage, Präsidentin Laura Chinchilla – ihres Zeichens selbst sozialdemokratisch-liberal – möge den Beschluss für ungültig erklären, wurde von selbiger abgelehnt. Sie unterzeichnete das Dokument und somit können sich seit Freitag in Costa Rica auch gleichgeschlechtliche Paare legal das Ja-Wort geben.

Dennoch geben die Konservativen nicht nach. Nun soll eine Verfassungsklage eingereicht werden mit dem Vorwurf, das Gesetz verstoße gegen das Familienrecht und die Verfassung Costa Ricas.

Doch vorerst ist Costa Rica der vierte südamerikanische Staat, in dem die Homo-Ehe legalisiert wurde.

Bild: © MadriCR/CC-BY-SA-3.0 (via Wikimedia Commons)

Written by Steffi Boehm

Tourismus setzt immer mehr auf Homosexuelle

Julia Klöckner

CDU-Vize Klöckner: CDU und Kirchen sollen „sich locker machen“. Kritik an Erika Steinbach