Mehr als 150.000 Menschen haben bei der Regenbogenparade Wien 2014 gegen die Diskriminierung von Homosexuellen und Transgendermenschen demonstriert.
Regenbogenparade Wien: Angriff auf Politikerin
Auch eine Gegendemonstration „Marsch für die Familie“ hat es gegeben, die aber mit gerade mal 50 Teilnehmern eher mau ausfiel. Die Regenbogenparade Wien 2014 kann von den Veranstaltern allerdings zu Recht als ein „riesiger Erfolg“ für die Community gewertet werden, sie sei überhaupt die erfolgreichste Parade gewesen, so Organisator Christian Högl von der Homosexuellen-Initiative Wien (HOSI). Der Andrang sei so groß gewesen, dass die Parade zeitweise zum Stillstand kommen musste. Leider kam es zu einem Attentat auf die Europaabgeordnete der Grünen, Ulrike Lunacek. Während eines ORF-Interviews, in dem sie für mehr Toleranz und Akzeptanz für LGBT-Menschen warb, wurde sie Opfer eines Buttersäureangriffs. Verletzt wurde durch die übel riechende Flüssigkeit allerdings laut den Veranstaltern niemand. Frau Lunacek selbst sage, der Angriff auf ihre Person sei zwar „ein Einzelfall, welcher aber zeigt, dass wir auch in diesem Land nicht nur für Toleranz, sondern auch für Akzeptanz und Respekt sorgen müssen.“
Auch Jesus-Fans waren auf der Regenbogenparade Wien
Die HOSI hat sich auch darüber gefreut, dass es so viele unterschiedliche Gruppen und Wagen gab, die bei der Regenbogenparade Wien 2014 mit marschiert und mitgefahren sind. Es gab gar Menschen, die auf Plakaten verkündeten „Jesus loves you!“. Beliebt waren in diesem Jahr einmal mehr Korsagen, High Heels, Netzstrumpfhosen, Latexanzüge und Bodypainting, weiß „Vienna online“ zu berichten. Modisches Vorbild war augenscheinlich Conchita Wurst, die vor kurzem für Österreich den European Song Contest (ESC) gewann. Die Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) wiederum bezeichnete die Regenbogenfahnen am Burgtheater, am Rathaus und an der Oper nicht nur als „Fassadenschmuck“, sondern als ein „klares Bekenntnis“. In Wien sei es egal, ob ein Mensch lesbisch, schwul oder transgender sei, so Frau Frauenberger. Und weiter: „Wien liebt dich!“. Es ginge bei der Regenbogenparade Wien 2014 nicht nur darum, für Gerechtigkeit und Gleichstellung einzutreten, sondern auch darum, die Vielfalt zu zeigen und ein internationales Zeichen der Solidarität zu setzen.