Die Stadt Wien wollte wissen, wie es um Homosexuelle im Alter bestellt ist und gab eine entsprechende Studie in Auftrag. Eines der wesentlichen Ergebnisse: „Themen wie Outing, Regenbogenfamilien oder Diskriminierung sind neue Herausforderungen in der Pflege und beim Wohnen im Alter. Nur wenn wir wissen, wie hier die Erwartungen aussehen, können wir uns mit offenen Fragen im Detail auseinandersetzen“, so die beiden Wiener Stadträtinnen Sandra Frauenberger und Sonja Wehsely (beide: SPÖ) in einer gemeinsamen Erklärung. Für die Studie wurden auch Ergebnisse und Erfahrungen herangezogen, die in Deutschland gemacht wurden, etwa im 2012 eröffneten „Lebensort Vielfalt“ in Berlin, wo ältere Homosexuelle leben. Ein Jahr nach der Eröffnung des „Lebensort Vielfalt“ gab es auch in Stockholm ein Heim für homo-, bi- und transsexuelle Menschen. Ein bereits Mitte der 1990er Jahre in Hamburg geplantes Altersheim für Homosexuelle scheiterte hingegen am Widerstand der Nachbarn. Wichtig war es bei der Wiener Studie auch, zu erfahren, welche besonderen Bedürfnisse und Wünsche ältere homosexuelle Menschen haben, um etwa Pflegedienste entsprechend zu sensibilisieren. Es sei festzustellen, so die beiden Wiener Stadträtinnen, dass Homosexuelle oft eine große Sicherheit dann verspüren, wenn sie mit Gleichgesinnten zusammenleben. Zumal viele der alten Homosexuellen in früheren Zeiten kriminalisiert wurden.