In immer mehr Städten gibt es Pflegeheime, die sich auf die Belange schwuler Männer eingestellt haben. Im Julie-Roger-Haus gibt es sogar Stripshows für die Bewohner, berichtet die Rhein-Main-Ausgabe der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Ein besonderes Pflegeheim für Schwule will das Julie-Roger-Haus vom Grundsatz her nicht sein, doch stelle man sich ungeachtet dessen auf die schwule Klientel in besonderem Maße ein. Auch Lesben leben hier. Bewusst habe sich die Einrichtung dazu entschieden, eine besonders tolerante Grundstimmung zu schaffen, so die FAZ. Zusammen mit dem Reha-Zentrum West in Rödelheim gelte es in dieser Hinsicht als vorbildlich, weshalb das Julie-Roger-Haus nunmehr mit dem „Regenbogenschlüssel“ ausgezeichnet wurde. Das ist eine Art Gütesiegel, mit dem Einrichtungen ihre Homofreundlichkeit „beweisen“ können. Vergeben wird die „Regenbogenschlüssel“-Plakette von einer niederländischen Organisation, die entsprechende Häuser testet. Beim Julie-Roger-Haus hätten die Tester gleich gemerkt, dass das Heim „offen ist für verschiedene Lebensentwürfe.“ Doch auch hier gibt nicht jeder Homosexuelle seine Neigung zu. Das sei aber auch nicht unbedingt nötig, so der Leiter des Julie-Roger-Hauses, Armin Blum. Für viele sei es aber befreiend, dass sie offen über ihre Sexualität reden könnten. Hilfreich sei es da, dass auch etliche Mitarbeiter der Einrichtung lesbisch oder schwul seien.
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Alte Schwule: Vorbildliche Pflegeeinrichtungen in Frankfurt
