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Homoehe: Erste Hochzeiten in Großbritannien

© Bernard Gagnon /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Nachdem Queen Elisabeth II. vor wenigen Wochen ihren Segen für die Homoehe in England und Wales gegeben hat, haben jetzt auf dem Standesamt von Westminster die ersten beiden Schwulen geheiratet. In demselben Raum, in dem schon Paul McCartney, Margaret Thatcher und Winston Churchill ihre Partnerinnen und Partner heirateten, gaben sich John Coffey (52) und sein vier Jahre jüngerer Partner Bernardo Marti das Ja-Wort. Sie taten dies eine Minute nach der offiziellen Inkraftsetzung des Gesetzes, viele Standesämter im Land hatten nachts zur Feier des „Tages“ geöffnet. „Dieser Tag ist nicht nur für mich und Bernardo bedeutsam“, sagte John Coffey nach der Hochzeit. Es sei „das erste Mal, dass wir als Homosexuelle in Großbritannien volle Gleichberechtigung erfahren.“ Dafür habe er seit Jahren schon gekämpft. Dass die Anglikanische Kirche sich weiter gegen die Homo-Ehe sperrt, hat zwar keine rechtliche Bedeutung. Doch kommt auch hier Bewegung in die Sache. Der Erzbischof von Canterbury signalisiert nämlich erstmals, dass seine Kirche auch ihren Segen geben könnte. Sofern es dazu kommt, könnten die ersten Homosexuellen dann in Westminster Abbey Hochzeit feiern.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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