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dotHIV – Die Rote Schleife im Netz

dotHIV Initiative
© dotHIV Initiative

Die soziale Initiative dotHIV ist angetreten, das Internet für das Ende von AIDS zu gewinnen. dotHIV hat dieses Anliegen in den Kern des Internets eingeschrieben: In die Adresszeile des Browsers. Mit einer bestechend einfachen Idee. Seit 2 Tagen vergibt die Berliner Initiative weltweit Internet-Adressen mit der Endung .hiv.

Die Idee besteht aus drei Buchstaben

Stellt euch vor, ihr könntet das Wort „Straße“ durch „HIV“ ersetzen. Und jedes Mal, wenn du jemanden in der Schiller-HIV besuchst, eine Fahrkarte zur Haupt-HIV kaufst oder du in der Bahnhofs-HIV parkst, gäbe es eine Spende im Kampf gegen HIV und AIDS. Klingt verrückt? Was in der echten Welt nicht klappt, geht im Internet. Die soziale Initiative dotHIV macht es möglich. Zum ersten Mal kann das Netz Flagge zeigen für das Ende von AIDS.
Ab dem 26. August 2014 gibt es Adressen, die nicht mehr nur auf .com, .de oder .org enden, sondern auf .hiv, zum Beispiel aidshilfe.hiv oder plus.hiv.
Eine .hiv-Adresse gibt es ab 13€ im Monat. Sie ist eine gute Investition: Weil das Geld direkt in Projekte fließt, die den Zugang zu HIV-Medikamenten ermöglichen, retten .hiv Adressendungen Leben. Die Webseite der Initiative heißt click4life.hiv.

Wohin geht das Geld?

An jedem Ort der Welt birgt das Leben mit AIDS und HIV andere Herausforderungen: Mangelt es in Ruanda an Nahrung, ohne die Medikamente nicht wirken, ist es in den USA das soziale Stigma und in der Türkei finden sich die Menschen mit HIV wegen kultureller Barrieren nicht zusammen. Die Initiativen vor Ort wissen am Besten, was gebraucht wird. dotHIV fördert innovative Vorhaben, die den Zugang zu lebensrettenden Medikamenten verbessern. Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt können mit .hiv eine digitale rote Schleife tragen, als Symbol der Solidarität und als Beitrag zur Unterstützung der Menschen mit HIV. Ca. 35 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV. 2,5 Milliarden Menschen nutzen das Internet. dotHIV bringt sie zusammen. Wenn google.hiv in der Adresszeile des Browsers steht statt google.com, dann bekommt der Kampf gegen Aids weltweit Aufmerksamkeit.

Ein Schwerpunkt für die Hilfe aus dem Netz liegt auf Projekten, die neue digitale Technologien für ihre Arbeit nutzen. Der Fokus liegt auf kleinen, community-basierten Organisationen. Dabei ist die Qualität ausschlaggebend – aus diesem Grund bilden Experten und Richtlinien den Rahmen für die Geldervergabe.
Den Anfang machen Organisationen in Ruanda, in den USA, in der Türkei und Südafrika. dotHIV löst damit ein Grundversprechen des Netzes ein, die Menschen der Welt zusammenzubringen. Es gilt, der weltweiten AIDS-Epidemie mit den Mitteln des weltumspannenden Netzes entgegenzutreten. Internetnutzer auf aller Welt können den Zugang zu lebenswichtigen Medikamenten unterstützen – ein guter Klick genügt.
Die vier ersten Projekte gehen mit dotHIV den mutigen Schritt, das neue Spendenmodell auszuprobieren. In Zukunft können sich Organisationen weltweit regelmäßig bei dotHIV um Förderung bewerben. Und die Internet-Community bestimmt auf click4life.hiv mit, wer die Unterstützung der guten Klicks bekommen soll.

Wie werden aus Klicks echte Spenden?

Unternehmen und Organisationen können jetzt unter einer .hiv Adresse erreichbar sein. Dann führt auch die Eingabe von sedo.hiv statt sedo.com auf die Unternehmenshomepage. Das sieht in der Browserzeile erst einmal ungewohnt aus, macht aber einen echten Unterschied. Eine .hiv-Seite ist wie eine zweite Eingangstür für besondere Gäste.
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie könnten beim Supermarkt durch eine zweite Tür gehen und allein dadurch Gutes tun. Der Onlineshop plus.de bietet nun mit plus.hiv genau so einen zweiten Eingang an. Jeder, der den Shop über plus.hiv betritt, löst eine Mikrospende an ein Hilfsprojekt aus. Der Besucher besucht den gleichen Shop. Aber er tut das von Anfang an mit dem guten Gefühl, sich bereits richtig entschieden zu haben. Ein Zähler auf der Seite zeigt ihm an, wie viel Geld über .hiv Seiten schon gesammelt werden konnte. Ganz sicher erzählt der Besucher die Geschichte von der anderen Tür weiter. Und er hält Ausschau nach anderen Türen.
Die Mikrospenden für die Benutzung der „guten Tür“ werden aus dem Verkauf der .hiv-Adressen finanziert. Das ist die revolutionäre Idee von dotHIV.
Für die Homepage-Betreiber ist es eine kleine Gebühr. Sie setzen damit ein Zeichen der Solidarität, tragen die digitale rote Schleife. Der einzelne gute Klick auf eine .hiv-Adresse kostet weder Besucher noch Unternehmen. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Adressen speisen den Spendentopf.
dotHIV ist keine Hilfsorganisation, sondern ein Sozialunternehmen. Es wird getragen vom dotHIV gemeinnützigen e.V. und der TLD dotHIV Registry GmbH. Ein Sozialunternehmen verfolgt gesellschaftliche Ziele anstelle von Profit. Es reinvestiert alle Gewinne in die soziale Mission, und richtet auch Art und Inhalt seiner Arbeit an diesen Zielen aus.
dotHIVs Überschüsse sollen dazu beitragen, AIDS ein Ende zu setzen. Die virtuellen Klicks helfen echten HIV-Projekten, die Versorgung mit lebensrettenden Medikamenten zu verbessern. Jeder Besuch entspricht dabei zum Launch 0,1 Cent. Die Zahl der guten Klicks macht daraus eine Welle.

Wie geht es los?

Am 26. August 2014 gehen die ersten .hiv Adressen online: Alicia Keys HIV-Charity „Keep a child alive“ geht mit .hiv an den Start. Der Onlineshop plus.de mit plus.hiv, die Werbeagentur thjnk unter thjnk.hiv, die Deutsche Aidshilfe unter aidshilfe.hiv, das Internetunternehmen Sedo unter sedo.hiv. Und viele andere große Marken, darunter Amazon, instagram, tumblr und Linkedin haben bereits ihre .hiv-Adresse registriert. Ab sofort kann jeder Homepagebetreiber, jedes Unternehmen, jeder Verein eine ihrName.hiv Adresse registrieren.

Darum ist dotHIV einzigartig

Kaum jemand schenkt Top Level Domains (TLDs) große Aufmerksamkeit. Dabei sind sie die Grundpfeiler des Internet-Adress-Systems. Wer sie erwirbt, bekommt ein Stück des virtuellen Raums, das er pflegen muss und bewirtschaften darf. Über sie wacht die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN), die seit Einführung der Top Level Domains .com und .de erst eine handvoll Endungen neu vergeben hat. Im Juni 2008 wurde beschlossen, die Regeln für die Vergabe zu lockern. Seit Anfang 2014 kommen nun rund 1.000 neue Adressendungen ins Netz – von .berlin bis zu .yoga. Damit .hiv möglich wurde, hat dotHIV fünf Jahre lang mit der Internetverwaltung verhandelt und über 600.000 Euro investiert.
Es war ein einmaliges historisches Fenster, das dotHIV genutzt hat. Kein anderes soziales Anliegen hat eine Domainendung besetzt.


Written by Marco Steinert

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