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Aktion: Stars für Magnus – Ein Denkmal für Hirschfeld

© Andreas Praefcke /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

Am Montag, dem 7. April findet nun bereits zum dritten Mal im Wintergarten Varieté Berlin eine große Spenden-Gala zur Errichtung eines Magnus Hirschfeld-Denkmals statt. Hirschfeld gilt mit seinen Mitstreitern als Begründer der ersten homosexuellen Emanzipationsbewegung.

Viele großartige Künstler werden an diesem Abend für ein hochkarätiges Programm sorgen. Darunter die Liedermacherin Barbara Thalheim, die Kunstfigur Georgette Dee mit ihrem Pianisten Terry Truck, das Chanson- und Kabarett-Trio Malediva und der glamourös-androgyne Künstler Sven Ratzke. Aber auch der Tänzer und Musicalregisseur Helmut Baumann und der Schauspieler Michael Mendl werden mit ihren musikalischen Beiträgen für einen unvergesslichen Abend sorgen. Moderiert wird die Gala von Jörg Thadeusz.

Ebenfalls anwesend wird der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit sein.

Die Initiative für ein Magnus Hirschfeld-Denkmal geht vom Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. (LSVD) aus. Auch ein Platz ist bereits gefunden: Am Berliner Magnus-Hirschfeld-Ufer. „Wir wollen daran erinnern, dass die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung im Berlin des 19. Jahrhunderts ihren Ursprung hat“, so Jörg Steinert, Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg.

Für die diesjährige Gala „Stars für Magnus – Ein Denkmal für Hirschfeld“ sind Karten ab 19,90 Euro unter der Telefonnummer 030-588 433 oder unter www.wintergarten-berlin.de erhältlich.

Die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung begann 1897 mit der Gründung des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK). Der jüdische Arzt und Sexualwissenschaftler Dr. Magnus Hirschfeld (1868-1935) war Initiator und maßgeblicher Vertreter dieser Bewegung. 1919 errichtete er auf dem Gelände zwischen dem heutigen Bundeskanzleramt und dem Haus der Kulturen der Welt das Institut für Sexualwissenschaft.

Hirschfelds Wirken nahm weltweit Einfluss auf die Abschaffung antihomosexueller Straftatbestände. Zur Aufhebung des § 175 StGB (Strafgesetzbuch) richtete das WhK mehrere Petitionen an den Deutschen Reichstag, denn dieser Paragraf bedrohte „beischlafähnliche Handlungen“ zwischen Männern mit Strafe. 1929 beschloss der Strafrechtsausschuss des Reichstages schließlich, homosexuelle Handlungen nicht mehr unter Strafe zu stellen. Doch zur Abschaffung des § 175 kam es nicht mehr – Nach der Machtergreifung Adolf Hitlers im Januar 1933 plünderten Studenten und SA-Männer das Institut für Sexualwissenschaft. Zahlreiche Schriften sowie eine Büste von Magnus Hirschfeld wurden bei der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz (heute Bebelplatz) im Mai 1933 vernichtet. Hirschfeld wurde ausgebürgert und starb 1935 im französischen Exil.

Das Wintergarten Varieté Berlin freut sich, diesem so wichtigen Thema ein angemessenes Forum und einen würdigen Rahmen geben zu dürfen.

Written by Maik Friedrich

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