Alice Nkom ist eine mutige Frau. Immer wieder betont sie, dass überall in der Welt, so auch in Afrika, Homosexualität ein Grundrecht sei und bleibe. Nun wird sie von Amnesty International (AI) ausgezeichnet.
„Homosexuelle Handlungen zu bestrafen widerspricht der Verfassung von Kamerun und den internationalen Verträgen und Konventionen, die Kamerun unterzeichnet hat.“ Wer so etwas sagt, lebt gefährlich in Afrika, doch Alice Nkom (68) scheint keine Angst vor niemandem zu haben. Dafür wird im Frühjahr 2014 mit dem Menschenrechtspreis der deutschen Sektion von AI ausgezeichnet. Sie sei „ein Vorbild für Aktivisten in ganz Afrika“, betont AI-Deutschlandchefin Selmin Caliskan. Frau Nkom, die Mutter von zwei Kindern ist, kämpft schon seit längerem für die Rechte von Homosexuellen in ihrem Heimatland. Aus diesem Grunde hat sie 2003 die „Association de défense des droits des homosexuels au Cameroun“ (ADEFHO) mit gegründet (übersetzt: Vereinigung zur Verteidigung der Rechte von Homosexuellen in Kamerun – die Red.). Das von konservativen Christen in Kamerun und anderen afrikanischen Staaten immer wieder vorgebrachte „Argument“, wonach die afrikanische Gesellschaft sehr religiös sei, und in dieser Gemengelage Homosexualität nun mal keinen Platz haben könne und dürfe, versenkt sie kühl: „Unsinn. Selbst der Vatikan stellt Homosexualität nicht unter Strafe.“
Bild: © Sepoub /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)