Es ist geradezu schockierend, was eine Arbeitsgruppe des afghanischen Justizministeriums derzeit plant: Eine Verschärfung des Strafrechts, in dem die Steinigung als Strafmaßnahme wieder aufgenommen werden soll.
Zwölf Jahre nach dem Sturz der fundamentalistischen Taliban, für die die Steinigung eine feste Größe beim Bestrafen war, ist geplant, dies ab 2014 wieder bei Ehebrechern anzuwenden. Beim Fremdgehen handele sich um ein „moralisches Verbrechen“, das unbedingt geahndet werden müsse, so ein Justizsprecher. Im Gespräch ist derzeit auch, ob man die Steinigung auch bei praktizierenden Homosexuellen anwenden soll, wie es in Teilen des Iran üblich ist. Auch Homosexualität gehöre zu den „moralischen Verbrechen“, heißt es. Die Vereinigung „Human Rights Watch“ zeigt sich entsetzt über diese Entwicklung und fordert Ministerpräsident Hamid Karzai auf, diese Aktivitäten im Justizministerium „sofort zu beenden“, so Brad Adams von „Human Rights Watch“ Asien.
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