Dass es im Vatikan ein sogenanntes „schwules Netzwerk“ gibt, bestreitet niemand mehr. Zumal selbst Papst Franziskus im Mai in einem Interview auf die Frage antwortete, ob er denn etwas über eine „Schwulenlobby“ im Vatikan wisse: „(…) Es ist wahr. Es gibt sie.“ Nun gibt es Neues.
In der renommierten Zeitung „Schweiz am Sonntag“ wird ein ehemaliges Mitglied der Schweizer Garde, die traditionell den Papst beschützt, zitiert, wonach er mehrfach „eindeutige und unmoralische Angebote“ bekommen hätte von hohen Geistlichen. Mehr noch: Sie würden aus der Umgebung des Papstes stammen. Mehrmals sei er in die Schlafgemächer der Würdenträger im Vatikan eingeladen worden. Doch habe er diese Einladungen, die mehr Aufforderungen gewesen seien, in keinem Fall angenommen, obwohl dies „seine Karriere befördert hätte“. Oft liefe die Anmache, der anonyme Hinweisgeber spricht in seinem Fall von insgesamt zwanzig Vorkommnissen, diskret ab, doch in einem drastischen Fall habe er die Einladung zu einem Abendessen angenommen, in dessen Verlauf ihm ein Bischof dann gesagt habe: „Und du bist das Dessert.“ Dass das alles nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, zeigt die Ermordung des Chefs der Schweizer Garde im Jahre 1998, Alois Estermann, durch ein Mitglied seiner Truppe. Bis heute hält sich hartnäckig das Gerücht, Estermann habe eine Beziehung mit dem mutmasslichen Mörder gehabt.
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