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220.000 feierten den Regenbogen beim CSD Stuttgart

© Ecelan /CC-BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons)

„Wir machen Aufruhr“. Unter diesem Motto nahmen am vergangenen Samstag rund 220.000 Menschen am 18. CSD Stuttgart teil.

Die bisher größte Regenbogen-Parade der Stadt

Mit mehr als 60 fahrenden und laufenden Gruppierungen war es an diesem Wochenende der bisher größte CSD in Stuttgart überhaupt. Ganz vorn fuhr eine größere Gruppe Motorradfahrer, welche die Parade vom Stuttgarter Süden bis hin zum Schloßplatz anführte. Auf einer der Maschinen fuhr Laura-Halding Hoppenheit mit und jubelte den Zuschauern am Rand zu. Sie ist die Gründerin des „Kings Club“, DER Institution in Stuttgart, welche in der Szene nur kurz KC genannt wird.

Die Parade stellte den Höhepunkt des zehntägigen Pride-Festivals dar. Neben deutlichen Forderungen an die Politik und Gesellschaft wurde auch an die Stonewall Revolte von 1969 gedacht. Selbst Daimler und Bosch zogen mit ihren eigenen Fahrzeugen auf dem bunten CSD mit.

Unterstützung gab es ebenfalls von dem Bundestagsabgeordneten Stefan Kaufmann (CDU). Er fuhr zusammen mit seinem Lebensgefährten auf dem Wagen seiner Partei mit.

Das besondere Jubiläum des diesjährigen CSD Stuttgart

In diesem Jahr war der 18. Stuttgarter CSD auch gleichzeitig ein Jubiläum, denn seit 35 Jahren feiert man nun bereits den Christopher Street Day in der Schwabenstadt. Die allererste Demo fand am 30. Juni 1979 unter dem Motto „Homobefreiungstag“ statt. Damals musste die Veranstaltung noch als „Straßentheater“ angemeldet werden. 400 Teilnehmer wurden auf dem Schloßplatz gezählt.

Es folgten unregelmäßige CSD-Demonstrationen, beispielsweise 1985, 1994 und auch im Jahr 2000, dem Millennium-Jahr. Das Interesse war schließlich so überwältigend, dass der Ruf nach einer jährlichen Parade – wie auch in anderen Städten schon länger üblich – immer größer wurde. Anfang 2001 legte man dann mit der Vereinsgründung der IG CSD Stuttgart e.V. den Grundstein für das heutige Kulturfestival.

Abschluss auf dem Schloßplatz

Gegen 18:30 Uhr endete der CSD auf dem Schloßplatz mit einer politischen Kundgebung. Dort fasste Christoph Michl die politischen Forderungen und Erwartungen zusammen. Die wichtigsten Themen waren dabei Eheöffnung und Adoptionsrecht. Ebenfalls dabei war die SPD-Bundestagsabgeordnete, sowie Fraktionsvorsitzende, Ute Vogt.

Vorgestellt wurde auch die bundesweite Aktion „„Bunt Spenden“, welche eine Online-Petition gegen das Blutspendeverbot homo- und bisexueller Männer gestartet hatte.

Written by Maik Friedrich

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