Die Non-Profit-Initiative Bunt Spenden ist mit ihrer Petition auf einem sehr guten Weg. Bereits in den ersten Wochen sind 25.000 Stimmen gegen die Diskriminierung homo- und bisexueller Männer beim Blutspenden gesammelt worden. Auch bei den Medien und in der Öffentlichkeit ist die Aktion angekommen und sorgt dafür, dass sich Politik und Interessenverbände in Zukunft mit dem Thema auseinander setzen müssen.
Thomas Hitzelsperger unterstützt Bunt spenden
Mit dem Start der Petition auf dem Christopher Street Day in Berlin wird auf Twitter, in Blogs sowie in klassischen Medien über das Thema berichtet und darüber diskutiert, wie aufgeklärt Deutschland im Jahr 2014 wirklich ist. Einer der prominenten Unterstützer der Initiative ist Ex-Fußballnationalspieler Thomas Hitzlsperger.
Initiatoren des Projekts sind der Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD), der Berliner Christopher Street Day Verein, Mr. Bob Films und DDB Tribal Berlin. Das gemeinsame Ziel sind 50.000 Unterschriften, welche dann der Bundesärztekammer und dem Bundestag übergeben werden, damit endlich das Gesetz, das homo- und bisexuelle Männer vom Blutspenden ausschließt, auch in Deutschland zur Debatte steht.
Kein Rot in der Regenbogenfahne
Bunt Spenden hat für die Petition ein starkes Symbol etabliert: stellvertretend für das Blutspendeverbot wurde das Rot aus der Regenbogenfahne entfernt und die Fahne so auf der petitionseigenen Webseite www.buntspenden.de und im öffentlichen Raum platziert. Mit jeder gesammelten Stimme füllt sich nun der rote Streifen in Echtzeit wieder auf, was die Unterstützung aus ganz Deutschland und den jeweils aktuellen Stand der Petition widergibt.
Eine Unterzeichnung der Petition ist sowohl bei den vielen Aktionen und Veranstaltungen möglich. Oder auch online auf www.buntspenden.de. Dort wird zusätzlich auch über den Hintergrund und die Geschichte des Blutspendeverbots berichtet und jede Stimme für die Petition sichtbar gemacht.
Spanien und Polen als gute Beispiele
Dabei ist die Position der Initiative Bunt Spenden klar: Die aktuellen Richtlinien der Bundesärztekammer verstoßen gegen die EU-Grundrechtcharta, wonach Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung verboten ist. Die gleiche Auffassung vertritt im Übrigen der Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof, Paolo Mengozzi, in seinen Schlussanträgen zu einem aktuellen französischen Fall, dem eine Klage eines homosexuellen Franzosen, dessen Blutspende abgelehnt worden ist, zugrunde liegt (EuGH – C-528/13). Zudem ist die derzeitige deutsche Gesetzgebung nicht nur diskriminierend, sondern auch sinnlos: Jede Blutkonserve wird kontrolliert und neue Technologien haben HIV-Tests noch schneller, günstiger und genauer gemacht. Daher überrascht es auch nicht, dass es in Ländern wie Spanien und Polen keine Regelungen mehr gibt, die homo- und bisexuelle Männer kategorisch vom Blutspenden ausschließt.
„Das Aids eine reine Schwulenkrankheit ist, geht 2014 nicht mehr auf: Die Statistiken zeigen, dass die Neuerkrankungen mit Aids vor allem bei Frauen drastisch steigen. Bunt Spenden will klar sagen: Die Sicherheit von Blut hat nichts mit der sexuellen Orientierung der Menschen zu tun, sondern mit dem Sexualverhalten jedes Einzelnen. Es gilt zu erreichen, dass Blutspenden für homo- und bisexuelle Männer kein Tabuthema mehr ist, sondern öffentlich diskutiert wird.”, sagt Veit Moeller, Creative Director bei DDB Tribal Berlin, der das Projekt Bunt Spenden mit ins Leben gerufen hat.