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Senat in Paris berät über Homoehe

Der französische Senat hat gestern die Beratungen über die Einführung der sogenannten „Ehe für alle“ aufgenommen. Der Senat ist die zweite Parlamentskammer in Frankreich. Am 12. Februar hatte die Nationalversammlung mit einer Mehrheit von 329 Stimmen (Gegenstimmen: 229) die Homoehe in erster Lesung beschlossen und so in den Senat verweisen können. Mit dem Gesetz sollen gleichgeschlechtliche Partnerschaften der Ehe gleichgestellt werden, was das Adoptionsrecht mit einschließt. Besonders dieser Punkt bringt die Franzosen aus allen Schichten auf die Barrikaden. Die Wortführerin der Gegner, Frigide Barjot, beklagte sich in mehreren Interviews, das Verhalten des französischen Präsidenten Hollande in dieser Angelegenheit sei „hochgradig arrogant“. Es sei nicht weiter hinnehmbar, dass die sozialistische Staatsführung die Proteste von Hunderttausenden Demonstranten einfach ignoriere, so Frau Barjot, die nun darauf hofft, dass die Senatoren dem Gesetzentwurf der Nationalversammlung ihre Zustimmung verweigern werden. Möglich ist dies, da die linke Mehrheit im Senat mit gerade einmal sechs Stimmen ausgesprochen knapp ist.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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