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Rahmenlehrplan überarbeitet: Berliner Schüler werden nun doch über sexuelle Vielfalt aufgeklärt

flickr.com/cheering chalks/Alice

Der befürchtete Rollback in Sachen Sexualerziehung an Schulen in Berlin und Brandenburg ist abgewendet worden. Während im Rahmenlehrplan in einer ersten Fassung die Themen sexuelle Vielfalt und geschlechtliche Identität noch keine verbindliche Rolle spielten, konnte heute eine anders lautende Version beschlossen werden.

Möglich gemacht haben das Umdenken nicht zuletzt die Proteste des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD) Berlin-Brandenburg. „Wir begrüßen, dass die Berliner und die Brandenburger Bildungsverwaltung unsere Kritik zum ursprünglichen Entwurf für den Rahmenlehrplan in wesentlichen Punkten berücksichtigt haben“, äußert sich Jörg Steinert, Vositzender des LSVD Berlin-Brandenburg.

Unterzeichnet wurde der Rahmenlehrplan von der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheers und dem Brandenburger Bildungsminister Günter Baaske. Er gilt ab dem Schuljahr 2017/2018 für alle Schüler in Berlin-Brandenburg, von der ersten bis zur zehnten Klasse an.

Rahmenlehrplan: „Drittes Geschlecht“ als Option

Um auf die Lebenssituation speziell von Intersexuellen und Trans*personen aufmerksam zu machen, wird sogar erstmalig eine „weitere Geschlechtsidentität“ erwähnt. Die Themen Trans- und Homosexualität, sexuelle Selbstbestimmung und Akzeptanz von Vielfalt finden sich in zahlreichen Kapiteln und sind fächerübergreifend vorgesehen. Im Fach Geschichte steht ausdrücklich die Verfolgung homosexueller Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus auf dem Lehrplan. Im Fach Ethik sollen darüber hinaus homosexuelle Partnerschaften thematisiert werden.

Während der LSVD den aktualisierten Bildungsplan grundsätzich lobt, bemängelt Jörg Steinert vom LSVD allerdings, dass auf das Drängen Brandenburgs hin nicht „alle Vielfaltsdimensionen“ auch explizit benannt werden konnten.

Der komplette Rahmenlehrplan ist auf der Website des Landes Berlin-Brandenburg abrufbar.

 

 

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