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Personal in Schwulen-Bars hielt Paris-Attentäter für einen Stricher

Foto: Fahnngsfoto/queerpride

Die Hinweise verdichten sich immer mehr, dass einer der flüchtigen Paris-Attentäter tatsächlich in den Wochen und Tagen vor dem Terrorakt häufig in Brüsseler Schwulen-Bars verkehrte. Salah Abdeslam, gebürtiger Belgier, fuhr eines der Fluchtautos bei dem Attentat in der französischen Hauptstadt Paris, bei dem insgesamt mehr als 130 Menschen ermordet wurden.

Der jüngsten Berichterstattung zufolge, war Abdeslam ein regelmäßiger Besucher diverser Schwulen-Bars in dem aus Reiseführern bekannten Brüsseler Homo-Viertel Saint Jacques. Bisher ist unbekannt, was den Belgier mit marrokanischen Wurzeln so häufig in das Gay-Viertel seiner Heimatstadt führte. Seit aber bekannt ist, dass Überwachungskameras den 26-Jährigen bei seinen Besuchen gefilmt haben, wird in den Medien heftig über mögliche Beweggründe spekuliert.

Eine Möglichkeit wäre freilich, dass der islamistische Terrorist schlicht und ergreifend schwul ist. Möglich ist aber auch, dass Abdeslam bei seinen schwulen Streifzügen lediglich Ausweisdokumente stehlen wollte, um nach dem Anschlag in Paris eine fremde Identität annehmen zu können. Tatsächlich soll es im Vorfeld des Attentats verstärkt zu Taschendiebstählen im Saint Jacques Viertel gekommen sein. Gegen diese Vermutung spricht allerdings, dass Abdeslam eigentlich als Märtyrer sterben sollte. Erst im letzten Moment hätte er einen Rückzieher gemacht, heißt es.

Paris-Attentäter: „Für mich war klar, dass das ein Stricher ist“

Jetzt hat sich der Betreiber einer Gay-Bar des Saint Jacques Viertels gegenüber der Sunday Times zu Wort gemeldet. Mehrfach hätte er Abdeslam in seiner Kneipe angetroffen, „für mich war sofort klar, dass das ein Stricher ist“, gab er der Zeitung zu Protokoll. Zu diesem Zeitpunkt pflegte Abdeslam ein durchaus attraktives Äußeres, wie seinem Fahndungsfoto zu entnehmen ist. Internationale Ermittler vermuten, dass er sein Aussehen zwischenzeitlich verändert haben könnte.

Den Angaben von zwei Bekannten Abdeslams zufolge, versuche der Belgier derzeit nach Syrien zu kommen. Das haben sie jedenfalls den ABC News zu Protokoll gegeben. Die Zeugen berufen sich dabei auf eine Unterhaltung, die kurz nach dem Terrorakt via Skype geführt worden sei.

Abdeslams Bruder, Mohammed, hat derweil über die internationalen Medien einen Aufruf an seinen flüchtigen Bruder gestartet: Er solle sich den Sicherheitskräften stellen. Gegenüber  eines belgischen TV-Senders äußerte sich Mohammed Abdeslam, er wolle seinen Bruder lieber im Gefängnis als tot sehen.

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