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Sexuelle Vielfalt im Bildungsplan: Keine Panik!

© Benson Kua /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

„Viva TV“ hat in einer Sendung anschaulich erläutert, warum mit Blick auf den Aspekt „Sexuelle Vielfalt“ im baden-württembergischen Bildungsplan 2015 Panikattacken völlig unnötig sind. Der Sender forderte die Gegner im Gegenteil dazu auf, sich „einfach mal zu entspannen“. Erstens wolle niemand die Kinder schwul machen, weil dies gar nicht gehe. Weiterhin sei es falsch, wenn Anti-Bildungsplan-Demonstranten davon sprechen, die Lehrer wollten künftig den Kindern etwas von Sexualität oder gar von Sexpraktiken erzählen. Davon stehe nirgendwo etwas im Entwurf des Bildungsplans. Auch führe die Behandlung des Themas „Sexuelle Vielfalt“ nicht zum Verfall der „klassischen Ehe“. Mit der Frage: „Wieso macht es Eure Ehe kaputt, wenn jemand anderem gestattet wird, sie auch zu leben?“ richtete der Moderator eine dementsprechende rhetorische Frage an Heterosexuelle. Im übrigen sei es Unsinn, zu behaupten, Homosexualität habe negative Begleiterscheinungen, und falsch sei weiterhin die Behauptung, Homosexuelle würden eine „exklusive Toleranz“ für sich beanspruchen. Zusammenfassend betonte der Moderator: „Ich bin mir sicher, die Gruppe, die gegen die Bildungsreform 2015 in Baden-Württemberg auf die Straße geht, ist kleiner, als die Gruppe der Menschen, die kein Problem mit Homosexualität haben. Hass hat noch niemanden glücklich gemacht…“ Genützt hat diese löbliche Moderation allerdings in einem Punkt wenig. Grün-Rot plant offenbar die Streichung beziehungsweise „Entschärfung“ des Aspekts „Sexuelle Vielfalt“, was die FDP, die auch als Gegner gilt, als Erfolg bezeichnet. Die CDU wiederum spricht von einer „rein kosmetischen Korrektur“.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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