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Nigeria: Hartes Gesetz gegen Homosexuelle

Das war zu befürchten: Nigerias Staatspräsident Goodluck Jonathan hat ein Gesetz unterzeichnet, das Homo- und Transsexuelle noch stärker als bisher kriminalisiert (queerpride.de berichtete). Über 90 Prozent der Bevölkerung in dem westafrikanischen Land begrüsst die Härte, mit der gegen die LGBT-Community vorgegangen wird.
So müssen Menschen, die sich „direkt oder indirekt“ als Homosexuelle und Transsexuelle zeigen, mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Dasselbe Strafmass gilt für Besitzer von Gay-Bars, die sich weigern, diese zu schliessen sowie für NGO-Mitarbeiter, die Homo- und Transsexuellen helfen wollen. Nigerianer, die im Ausland eine Homo-Ehe schliessen, würden nach einer Rückkehr in das Land bis zu 14 Jahre inhaftiert. Ausserdem regelt das Gesetz, dass Arbeitgeber ihre Arbeitnehmer fristlos entlassen können, wenn es nur den Eindruck gibt, der abhängig Beschäftigte könne homosexuell sein. Rahidi Williams, Direktor der Organisation „Nigeria’s Queer Alliance“ sieht in dem Gesetz einen „klaren Verfassungsbruch“. Auch US-Aussenminister John Kerry äusserte sich. Er sei „sehr besorgt“ über die Homophobie in Nigeria.

Bild: © Zscout370 /CC-BY-SA (via Wikimedia Commons)

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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