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Nigeria: Parlament beschließt Haftstrafen für Homosexuelle

Olympiaboykott
© pixabay/PublicDomainPictures

Homosexuelle Frauen und Männer, die in Nigeria in der Öffentlichkeit Zärtlichkeiten austauschen oder gar heiraten sollen in dem afrikanischen Staat künftig ins Gefängnis wandern.

Die Abgeordneten des Unterhauses in Abuja haben in der Nacht einstimmig ein Gesetz verabschiedet, das für „homosexuelles Treiben“ bis zu 14 Jahren Haft vorsieht. Wer „(…)seine Liebesbeziehung zu einem Menschen des gleichen Geschlechts direkt oder indirekt öffentlich zeigt“, so steht es in dem Gesetzesentwurf, „wird mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft“.

Bis zu zehn Jahre Gefängnis gibt es für die Gründung von Organisationen oder Bars. Nigeria ist das bevölkerungsreichste Land Afrikas, und auch ohne Gesetze gehört die Diskriminierung von Homosexuellen zum Alltag.

Wie in vielen anderen homophoben Ländern steckt auch in Nigeria eine machtvolle Kirche dahinter – die nigerianische Gesellschaft ist stark religiös geprägt, eine Hälfte der Bevölkerung sind Christen, die andere Hälfte sind Muslime.

Das Gesetz tritt in kraft, wenn Präsident Goodluck Jonathan es unterzeichnet. Beobachter gehen davon aus, dass das Staatsoberhaupt dies tun wird.

Foto: pixabay/PublicDomainPictures

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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