in

HIV und Aids: Die aktuelle Situation

HIV und Aids: Die aktuelle Situation
AIDS-Stiftung

HIV und Aids: Die aktuelle Situation ließe sich mit einem lachenden und einem weinenden Auge analysieren. Sehr problematisch ist die Situation in Russland, Zentralasien und in den osteuropäischen Staaten.

UNAIDS strebt bei HIV und Aids „Getting to Zero“ an

HIV und Aids: Die Zahl der Infektionsraten in Deutschland steigt seit 2001 leicht, aber kontiniuerlich an, Ende 2012 lebten in Deutschland rund 78.000 Menschen mit einer HIV-Infektion, wobei in diesem Erhebungsjahr davon ausgegangen wird, dass es in etwa zu 3.500 Neuinfektionen gekommen ist. Weltweit ist es so, dass noch immer über zwei Millionen Menschen jährlich sterben, gleichwohl ist wegen der erzielten medizinischen Fortschritte eine „Entspannung“ auszumachen. Allein 2011 infizierten sich 2,5 Millionen Menschen neu mit HIV, was indes im Vergleich zu 2001 einem Minus von einem Fünftel entspricht. Ein wesentlicher Grund für diese Entwicklung ist unter anderem der Preisverfall bei Medikamenten und Therapien, sodass die Organisation UNAIDS, das gemeinsame Programm der Vereinten Nationen zu HIV/Aids, sich nun wagt, „Getting to Zero“ als Ziel ihrer Arbeit in den kommenden Jahren zu formulieren, ein Engagement also dahingehend, dass es auf absehbare Zeit keine Neuinfektionen mehr gibt sowie im besten Falle keine Todesfälle mehr aufgrund von HIV/Aids. Auch strebt UNAIDS bei „Getting to Zero“ an, die Diskriminierung von Risikogruppen gegen Null zu fahren. Gerade hier, das zeigt der neue Aids-Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gibt es allerdings noch sehr viel zu tun.

HIV und Aids: Risikogruppen werden diskriminiert

So ist die Diskriminierung von Risikogruppen laut WHO eines der Haupthindernisse bei der Bekämpfung von HIV und Aids, und die WHO-Experten warnen in einem aktuellen Bericht ausdrücklich vor den Folgen der Tatsache, dass LGBT-Menschen, aber auch Häftlinge und weibliche sowie männliche Prostituierte noch immer einen erschwerten Zugang zu Präventionsmassnahmen hätten. Auch in der medizinischen Versorgung seien sie insbesondere in Afrika und Asien unverändert stark benachteiligt. Entsprechend diesen Warnungen verlangt die WHO von den betreffenden Regierungen, soziale Hürden für diese Menschen zu beseitigen, was angesichts der Homophobie in Afrika vorerst ein frommer Wunsch bleiben dürfte. Das gilt auch für Asien, wo HIV und Aids in der Gesellschaft und somit auch in den Schulen noch immer weitgehend totgeschwiegen werden. Gleichwohl gibt es in afrikanischen Ländern wie Malawi oder Südafrika zum Teil erhebliche Rückgänge bei der Zahl der Neuinfektionen, entsprechende Präventionsprogramme insbesondere von Nichtregierungsorganisationen (NGO) scheinen also durchaus zu greifen. Erstmals empfahl die WHO neben dem Gebrauch von Präservativen homosexuelle Männer dazu auf, nicht nur Medikamente zur Vorsorge gegen eine HIV-Infektion einzunehmen, sondern im Falle einer festgestellten Infektion den Partner sofort darüber in Kenntnis zu setzen.

HIV und Aids: Dramatische Situation in Russland, Osteuropa und Asien

Insgesamt geht die WHO von einem guten Trend bei der Bekämpfung der Immunschwäche aus und ist sich da offenbar mit UNAIDS einig: „Aus der Vision des Sieges über das HI-Virus haben wir ein erreichbares Ziel gemacht“, bringt es WHO-Direktor Gottfried Hirnschall auf den Punkt. So habe sich die Zahl der Infizierten, die weltweit mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden, 2013 auf dreizehn Millionen Menschen erhöht. Gleichwohl verbindet Hirnschall das auch mit einem Problem, das die Experten „treatment gap“ nennen, also Menschen, die einer Behandlung bedürfen, diese aber aus unterschiedlichen Gründen heraus nicht erhalten. Hirnschall wörtlich: „(…) diejenigen, die global den schlechtesten Zugang zur Gesundheitsvorsorge haben, werden zurückgelassen.“ Hier ist Russland ein sehr großes Sorgenkind – allein in den letzten fünf Jahren hat sich die Zahl derer, die sich infiziert haben, fast verdoppelt, die Gesundheitsbehörden sprechen von einem Anstieg von 370.000 auf 703.000 Menschen. Auch in den osteuropäischen Staaten und in Zentralasien steigen die Zahlen der Neuinfektionen zum Teil dramatisch an. Besonders problematisch bleibt die Situation der infizierten Kinder. Weltweit leben rund 3,4 Millionen Mädchen und Jungen (unter 15 – die Red.) mit dem HI-Virus. Doch auch hier konnte die Zahl der Neuinfektionen eingedämmt werden.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

Gewinn zwei Karten für CAVEQUEEN am 1. August im Admiralspalast

Was ist Homosexualität?

Was ist Homosexualität?