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Zehntausende demonstrieren auf verbotener Gay-Parade in Singapur

© Ricky Lai /CC-BY-SA 2.0 (via Flickr Commons)

Eigentlich dürfte es in Singapur keine schwule Szene geben und Demonstrationen sind auch nicht erlaubt. Zu dem Ganzen kommt noch dazu, dass Sex zwischen Männern per Strafgesetz verboten ist. Aber dennoch trafen sich am vergangenen Samstag, bereits zum sechsten Mal, zehntausende Schwule und Lesben zu ihrem „Pink Dot“ und zeigten wie lebendig die Szene sein kann. Wie das möglich ist? Das Zauberwort, oder vielmehr der Zauberort heißt Hong Lim Park.

Gay-Parade in Singapur

Im autoritären, kleinen Stadtstaat Singapur, ist es für Lesben und Schwule nicht möglich öffentlich eine Demonstration oder Parade abzuhalten. Einzig in einem kleineren Teil des Hong Lim Parks, darf man sich (nach vorheriger Anmeldung) zu fast jedem Thema äußern. Dies taten am Samstag auch rund 26.000 Demonstranten, welche ihren „Pink Dot“ feierten und den kleinen Park in eine pinke Masse verwandelten. Die Demonstration fand bereits zum sechsten Mal statt, und erreichte einen neuen Besucherrekord. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Teilnehmerzahl um 5.000 an.

Pink Dot

Der Name „Pink Dot“ geht auf den Spitznamen des Stadtstaates zurück: „Red Dot“, da er auf den meisten Weltkarten nur als kleiner roter Punkt eingezeichnet ist. Zum „Pink Dot“ kommen alle Teilnehmer in rosa Kleidung um für die schwule Szene zu demonstrieren.

Aber auch eine Gegendemonstration wurde von dem muslimischen Prediger Moor Deros auf die Beine gestellt, bei der jeder Teilnehmer weiße Kleidung trug. Die Veranstalter von „Pink Dot“ nahmen dies aber gelassen auf und meinten, dass es in Singapur Platz für alle gebe.

Die Regierung erklärt immer wieder, dass sie es nicht als nötig erachte das Gesetz, welches den Sex zwischen Männern verbietet, abzuschaffen. Zum Einsatz kommt das Gesetz allerdings nicht.

Written by Maik Friedrich

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