Die Schweiz könnte das erste Land in Westeuropa werden, in dem das Verbot der Homo-Ehe in der Landesverfassung festgeschrieben wird. Lesben- und Schwulenverbände sind entsetzt, die schweizerische Bundesregierung ist dafür.
Grundlage für die Pläne ist eine Volksinitiative der Christdemokraten in der Schweiz (CVP). Sie wollen eine Verfassungsänderung herbeiführen, in deren Folge Homosexuelle im Steuerrecht Heterosexuellen gegenüber schlechter gestellt werden. Aus einer entsprechenden CVP-Erklärung im Wortlaut: „Die Ehe ist die auf Dauer angelegte und gesetzlich geregelte Lebensgemeinschaft von Mann und Frau. Sie bildet in steuerlicher Hinsicht eine Wertegemeinschaft. Sie darf gegenüber anderen Lebensformen nicht benachteiligt werden, namentlich nicht bei den Steuern und den Sozialversicherungen.“ Die Betonung liegt hierbei also bei „Mann und Frau“. Der „Dachverband Regenbogenfamilien“ kritisiert das scharf als einen „Schlag ins Gesicht von allen gleichgeschlechtlich liebenden Menschen in der Schweiz.“ Mit der CVP-Initiative werde „die Schweiz einen diskriminierenden Rückschritt vollziehen, während man im Ausland, insbesondere in unseren europäischen Nachbarländern, endlich die längst überfällige Gleichstellung durchgesetzt und die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet.“ Der CVD-Vorsitzende Christophe Darbellay erklärte daraufhin, er verstehe derartige Aufregung nicht.
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