Eine arg homofeindliche Presseberichterstattung sowie Politiker, die massiv gegen Lesben und Schwule hetzen – das ist in Russland die Basis für eine erhebliche Zunahme von Gewalt gegen Homosexuelle.
Jetzt haben drei Männer zugegeben, einen 39-Jährigen ermordet und hiernach angezündet zu haben. Motiv: Eine „nicht traditionelle sexuelle Orientierung des Opfers“.
Ermordet wurde der Mann auf der Pazifik-Halbinsel Kamtschatka, erst im Mai war ein 23-Jähriger in Wolgograd aus einem Schwulenhass heraus ermordet worden.
Die zunehmende Zahl von Übergriffen sei eine Folge der „homophoben Rhetorik“ der Behörden und der politischen Führung des Landes, so der Schwulenaktivist Nikolai Alexejew gegenüber der Agentur „Interfax“.
Auch Präsident Putin fällt immer häufiger durch homophobe Äusserungen auf, sein Vorgänger Medwedjew immerhin versucht, die schwulenfeindliche Lage im Land zu deeskalieren. Hinzu kommt, dass das Thema „Homosexualität“ derzeit in Russland allgegenwärtig ist, weil die Staatsduma, das Parlament in Moskau also, aktuell über weitere homofeindliche Gesetze berät.
Auch werden die Stimmen von einflussreichen Vertretern der russisch-orthodoxen Kirche immer lauter, wonach Homosexualität unbedingt tabuisiert werden müsse.
Foto: Marco Steinert