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Kein Recht, sie selbst zu sein – Das Leben ukrainischer Lesben

© Munich Kiev Queer

Unter dem Motto „Kein Recht, sie selbst zu sein“ werden ab dem 27. September die Arbeiten der ukrainischen Künstlerin Natalia Roi in München gezeigt. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit Vernissage, Vortrag, Podiumsdiskussion und Film begleitet.

Im Münchner Kulturzentrum Gasteig werden die Werke vom 27. September bis zu 22. Oktober zu sehen sein. Zur Vernissage am 26. September wird neben der Künstlerin selbst auch die Stadträtin Lydia Dietrich vor Ort sein und im Namen des Oberbürgermeisters von München sprechen. Die Fotos von Natalia Roi zeigen Lesbenpaare und Single-Frauen, die sich in einer homophoben Gesellschaft eingerichtet haben. „We love each other, but we have no right to show our feelings in public“, sagen zum Beispiel Oksana und Zhenja, zwei Lesben, welche in der Ukraine wahrlich kein leichtes Leben haben. Roi, die aus Kherson stammt inszeniert in ihrer Ausstellung „Kein Recht, sie selbst zu sein“ vieler solcher Lesbenpaare und Single-Frauen, die sich ein Platz gesucht haben in einer homophoben Umwelt.

Durch die aktuelle politische Lage in der Ukraine ist die Situation für gesellschaftliche Minderheiten im Land nicht leichter geworden. Die porträtierten Frauen haben nicht die Möglichkeit, in der Ukraine öffentlich über ihre Probleme und Sorgen zu sprechen. Aber ans still halten wollten sie nicht denken. Sie kämpfen dafür, sie selbst zu sein. Natalia Roi zeichnet diesen inneren Konflikt ihrer Protagonistinnen in ihren Portraits einfühlsam nach.

Rund um die Ausstellung haben CSD München und Munich Kiev Queer, welche die Hauptveranstalter sind, ein umfangreiches Rahmenprogramm organisiert mit Vernissage, einem Vortrag zur Geschichte der Lesbenbewegung in der Ukraine, einer großen Podiumsdiskussion und einer Filmpremiere. Die Schirmpatenschaft für die Ausstellung hat Münchens Bürgermeisterin Christine Strobl übernommen.

New Wave, eine LGBT-Organisation aus Cherson, die Lesbenberatungsstelle LeTRa, das Münchner Schwulenzentrum Sub, das Arbeitsforum Ukraine und die Stelle für Internationale Angelegenheiten der Landeshauptstadt München treten als Kooperationspartner der Veranstaltungsreihe auf. Das Münchner Kulturreferat unterstützt die Ausstellung, die die Verantwortlichen im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Kiew und München präsentieren. Auch der Verein LesKult – Lesben bewegen München leistet einen Beitrag.

„Lesbische Frauen sind – ähnlich wie in Deutschland – in der ukrainischen Gesellschaft nicht so sichtbar wie schwule Männer“, sagt Sibylle von Tiedemann von Munich Kiev Queer, die das gesamte Programm kuratiert hat. Mit den Veranstaltungen will die Gruppe, die die vor zwei Jahren etablierte Zusammenarbeit zwischen den LGBT-Communities in der Ukraine und in München koordiniert, ein Schlaglicht auf die Situation von lesbischen Frauen in der Ukraine werfen, sie aber gleichzeitig in einen breiteren Kontext setzen. „Es geht uns um Menschenrechte“, sagt von Tiedemann, auf denen zurzeit freilich nicht das Augenmerk der ukrainischen Politik liege. „Unsere Erfahrungen zeigen aber, dass Lesben und Schwule wie auch viele andere soziale Gruppen in der Ukraine vor Gewalt und Diskriminierung geschützt werden müssen.“ Das diene letztlich dem sozialen Frieden im ganzen Land. Die Veranstaltungsreihe will die Probleme und Herausforderungen in diesem Bereich aufzeigen und die Zukunftsperspektiven herausarbeiten.

Written by Maik Friedrich

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