65 Prozent der Kroaten haben entschieden, dass es in dem Land keine Homo-Ehe geben soll. Nun gibt es Stimmen innerhalb der Regierung, dieses Ergebnis des Referendums zu ignorieren.
Nachdem Kroatiens Bürger am 1. Dezember in einem Volksentscheid entschieden haben, dass schwule und lesbische Paare nicht heiraten dürfen, regt sich Widerstand in der Regierung. Diese hatte die Möglichkeit der Homo-Ehe eigentlich in die Verfassung aufnehmen wollen, doch nun müsste im Gegenteil die Verfassung so geändert werden, dass gleichgeschlechtliche Ehen ausgeschlossen werden. Gleichwohl lag die Wahlbeteiligung auf einem historisch niedrigen Stand, lediglich 36 Prozent der Kroaten gingen an die Wahlurne, davon viele Katholiken, die massiv gegen die Homo-Ehe Stimmung gemacht hatte. Die Katholische Kirche in Kroatien stellt eine Macht dar, 90 Prozent der Kroaten sind Katholiken. Regierungsmitglieder ziehen es nun in Erwägung, das Referendum so nicht anzuerkennen. Ob es dazu kommen wird, ist unklar, doch Regierungschef Zoran Milanovic machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Er betonte, das Ergebnis des Referendums sei „traurig und sinnlos“. Gleichzeitig kündigte er an, dass dies die letzte Volksabstimmung gewesen sei über Themen, die den „persönlichen Bereich der Familien betreffen, in den niemand eindringen sollte.“
in Ehe für alle