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„Homoheiler“-Tagung: Homophobie in Reinform

Homophobie und Diskriminierung: VIele wollen es nicht wahrhaben...
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Der evangelikale „Fachverband für Sexualethik und Seelsorge Weißes Kreuz e. V.“ hat während einer „Homoheiler“-Tagung in Kassel einmal mehr betont, dass Homosexualität heilbar sei. Als vermeintlichen Beweis hierfür wurden Redner präsentiert, die angeblich früher der Gay-Szene angehört haben und nun froh sind, diese „schlimme Phase“, wie es ein Mann sagte, hinter sich zu haben.

„Homoheiler“-Verband „Weißes Kreuz e.V.“

Der Verein „Weißes Kreuz e. V.“ ist angesiedelt im Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) und will nach eigenen Angaben „über sexualethische Werte, die auf das biblische Menschenbild begründet sind“, diskutieren. Eine wohl recht einseitige Diskussion, da der reaktionäre Verein regelmäßig fundamentale Probleme mit dem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung offenbart. So wird unter anderem verbreitet, Homosexualität sei vor allem bei Männern der klägliche Versuch, mithilfe einer überzogenen Sexualität psychische und körperliche Defizite zu „reparieren“. Homosexualität sei in ihrer Gesamtbetrachtung keine grundlegende Prägung, sondern „eine Identitätsstörung“. Da ist sich das Weiße Kreuz übrigens einig mit einer anderen Fundamentalbewegung, dem „Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft“ (DIJG) nämlich, die Homosexuelle gerne mal als Sexbestien darstellt.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

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