in ,

Das Kino würdigt Alan Turing

© Hamish MacPherson / CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)

Das Kino würdigt Alan Turing, der 1912 geboren wurde und schon zu Lebzeiten ein Star hätte sein müssen. Doch das Mathe-Genie war homosexuell, und so wurde er kriminalisiert und starb früh.

Alan Turing knackte den Enigma-Code

Was niemandem zuvor gelungen ist: Alan Turing knackte den berühmten Enigma-Code, was Experten stets als völlig unmöglich eingeschätzt hatten. Damit wurde er zum Wegbereiter des Sieges über Nazideutschland. Alles dies zeigt jetzt ein neuer Kinofilm, „The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben“. Und dieses streng geheime Leben, das nur 42 Jahre währte, hatte es in der Tat in sich. So stürzte ihn der frühe Tod seines Lebensgefährten Christopher Morcom in eine schwere Krise, von der er sich zeit seines Lebens nicht wirklich erholte. Ablenkung fand der in London geborene Turing in der Quantenmechanik, Logik und der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Er verschrieb sein Leben der Wissenschaft.

Die Queen begnadigte Alan Turing

Mit seinen Forschungen zu einem Gerät, das komplizierte mathematische Probleme löst, brillierte er, später wurde sie „Turing-Maschine“ genannt. Und mit der Erfindung der sogenannten „Turing-Bombe“ war der englische Geheimdienst auf einmal in der Lage, deutsche Funksprüche zu mitzulesen. Doch der Ruhm des Alan Turing währte nicht lange, denn er war schwul. Dies hatte nicht nur zur Folge, dass der englische Geheimdienst ihm den Stuhl vor die Tür stellte, sondern er geriet darüber hinaus 1952 ins Visier der Polizei. Dem Gefängnis entging er nur dadurch, weil er sich einer chemischen Kastration unterzog. 1954 starb Alan Turing schließlich an einer Zyanidvergiftung. 1999 nahm ihn das „Time“-Magazin in die Liste der einhundert wichtigsten Menschen im 20. Jahrhundert auf, Queen Elisabeth II. begnadigte Alan Turing Ende 2013 posthum.

Written by Holger Doetsch

Holger Doetsch ist Bankkaufmann, Redakteur und Autor verschiedener Bücher, unter anderem "Elysander" und "Ein lebendiger Tag". Im Journalismus kennt er alle Seiten des Tischs, er publiziert in mehreren Zeitungen und Onlinemedien, war Pressesprecher (u. a. in der letzten DDR-Regierung) und unterrichtet seit 1995 Journalismus, PR sowie Rhetorik an verschiedenen Hochschulen.

Homochrom zeigt den Teddy-Gewinner 2014 noch vor dem Bundesstart

CSD München: Familie ist, was wir draus machen