Papst Franziskus, vom LGBT-Magazin „The Advocate“ frisch gekürter „Mann des Jahres 2013“, will von den Christen weltweit wissen, was sie unter anderem über Homosexuelle denken (queerpride.de berichtete). Das könnte nun zu einem Problem für die Amtskirche werden.
Der Pontifex in Rom wollte es so: Die Christen seiner Kirche sollten in Umfragen mitteilen, welches Familienbild sie haben, was sie zur Abtreibung meinen und wie ihrer Ansicht nach mit Geschiedenen umgegangen werden soll. Weiterhin wird erfragt, welchen Haltung die Katholische Kirche Homosexuellen gegenüber einnehmen sollte. Dies alles hat den Sinn, eine entsprechende Konferenz (Synode) in Rom im Oktober 2014 vorzubereiten. Nun liegen erste Ergebnisse vor, als eines der ersten Bistümer meldete sich Mainz. Dort ist Kardinal Karl Lehmann der Chef, und der berichtet, dass sich bisher 900 Gläubige zurückgemeldet hätten. Viel mehr Einzelheiten nannte Lehmann nicht, doch sprach er davon, dass sich gerade im Umgang mit Homosexuellen „eine tiefe Kluft“ zwischen den Gläubigen und der Amtskirche auftue. Man befinde sich „in einer fatalen Situation“, so der Kardinal weiter. Übersetzt heisst das wohl: Die Gläubigen ticken anders als Rom. Und es heisst womöglich auch, dass der Katholischen Kirche ein tiefgreifender Wandel bevorsteht. Somit darf man gespannt sein auf weitere Ergebnisse dieser Umfrage. Queerpride.de bleibt dran.
Foto: © Drama Queen /CC-BY-SA 2.0 (via Wikimedia Commons)
