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Brunei fordert in Brief an EU Toleranz für Todesstrafe

Steinigung von Schwulen

In Brunei droht Homosexuellen die Steinigung. Die hierauf weltweite Kritik daran wies jetzt das Sultanat zurück. So fordert Brunei Toleranz und Verständnis in einem Brief an EU-Politiker.

Nach der wochenlangen internationalen Kritik hat das Sultanat Brunei die Einführung der Todesstrafe gegen Homosexuelle im Rahmen der Verschärfung des Scharia-Strafrechts verteidigt. Der britische „Guardian“ berichtet, ein entsprechender Brief sei an das Europaparlament gesandt worden.

Der „Guardian“ zitiert, dass Steinigungen als Strafe für gleichgeschlechtlichen Sex selten sein würden, da zwei Männer „von hohem moralischem Rang und Frömmigkeit“ als Zeugen erforderlich seien. Brunei betont in dem Brief demnach seine „traditionellen Werte“ und seine „Familienlinie“. Man wolle diese bewahren und fordere hierfür „Toleranz, Respekt und Verständnis“.

In dem Brief an die Abgeordneten des EU-Parlaments wird die internationale Kritik auf ein Missverständnis zurückgeführt. „Die Kriminalisierung von Ehebruch und Unzucht soll die Unantastbarkeit der Familienlinie und der Ehe gewährleisten.“

Die strengeren Strafgesetze hatte das Sultanat am 3. April in Kraft gesetzt. Das Europäische Parlament berate hierzu über Konsequenzen. Im Gespräch seien das Einfrieren von Vermögenswerten, Visa-Verbote und eine schwarze Liste von Hotels gewesen. Zuvor hatte der Schauspieler George Clooney gefordert, Hotels, die dem Sultan gehören, zu boykottieren.

In dem Sultanat auf der Insel Borneo leben mehr als 420.000 Einwohner. Zwei Drittel von ihnen sind muslimischen Glaubens. Schwule und Lesben werden in der ehemaligen britischen Kolonie seit langem unterdrückt. Bisher wurden homosexuelle Beziehungen mit bis zu zehn Jahre Haft bestraft.

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