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Zusammenhang zwischen Kreativität und sexueller Orientierung

Gibt es ihn überhaupt, den Zusammenhang zwischen Kreativität und sexueller Orientierung? Der schwule Friseur, der schwule Modedesigner und der schwule Schauspieler sind die Klischees par Excellence. Doch aus der Luft gegriffen sind sie nicht. Wie kommt es also zu der Anhäufung Homosexueller in den kreativen Berufen? Lässt sich daraus ableiten, dass Homosexuelle in der Regel kreativer sind als Heteros?

Oft wird durch die Wissenschaft versucht, eine andere Erklärung für dieses Phänomen zu finden. So gibt es beispielsweise die These, dass Homosexuelle sich mehr für Kunst und Theater interessieren, weil sie öfter in Großstädten leben. Ein anderer Erklärungsversuch, warum homosexuelle Männer öfter ein Instrument spielen können als ihre heterosexuellen Pendants, führt an, dass heterosexuelle Männer oft Angst hätten, als schwul zu gelten, wenn sie ein Instrument lernen würden. Auch wenn diese wissenschaftlichen Thesen durch Studien (allerdings nur mit relativ wenig Probanden) belegt sind, sind sie in ihrer Logik nicht wirklich schlüssig.

Kreative Berufe als Schutzzone vor Diskriminierung?

Wesentlich einleuchtender und auf den ersten Blick äußerst glaubhaft ist die These, dass die kreativen Berufe solch eine Anziehungskraft auf Homosexuelle haben, weil sie als eine Art Schutzzone vor Diskriminierung und Anfeindung angesehen werden. In einem Ingenieurberuf, bei der Feuerwehr, in der Kfz-Werkstatt usw. ist Homophobie weitaus verbreiteter, als in der Mode-, der Schönheitsbranche oder anderen Künstlerberufen. Man muss also davon ausgehen, dass dies zumindest zu einem Teil bewusst oder unbewusst in die Berufswahl mit einfließt. Und das ist auch vollkommen richtig und rational, denn man sollte sich schließlich auch ein Umfeld suchen, in dem man sich wohl und sicher fühlt.

Auch in anderen Bereichen fließt die sexuelle Orientierung schließlich mit in die Entscheidungsfindung ein. Statt nach Ungarn, Polen, Russland oder Afrika in den Urlaub zu fahren, werden Länder bevorzugt, wo man als LGBTQ willkommen ist. In manchen Fällen bevorzugt man auch einfach die Online Variante, beispielsweise spielen Homosexuelle lieber in einem Online Casino, statt in einem landbasierten Casino. Ob der Grund dafür die Lokalität ist oder ob Homosexuelle eher empfänglich sind für kleine Präsente, wie den Schweizer Online Casino No Deposit Bonus, geht aus der Studie nicht hervor.

Die Erklärung, dass Kreativberufe Schutzzonen sind, zeigt zwar, dass ein LGBTQ-freundlicheres Umfeld auch mehr LGBTQs anzieht (was für eine Überraschung). Doch Verkleiden, Basteln, Schmücken, Stylen, Singen, Tanzen usw. wird auch in der Freizeit überdurchschnittlich oft getan.

Wissenschaftliche Studie führt zu überraschendem Ergebnis

Da muss es also noch mehr geben. Wenn man tief genug gräbt, findet man in wissenschaftlichen Studien auch Anhaltspunkte, die eine bessere Erklärung liefern.

In einer Studie von Rieger und Bailey wurden nämlich Kinder und Jugendliche dahingehend untersucht, ob man ihre sexuelle Orientierung schon im Kindesalter erkennen kann. Ziel war es, herauszufinden, ob man den Kindern schon ansieht, dass sie homosexuell sind. Das lustige Ergebnis brachte allerdings genau das Gegenteil zum Vorschein: Nicht homosexuellen Kindern sieht man an, dass sie homosexuell sind. Sondern heterosexuellen Kindern sieht man an, dass sie heterosexuell sind. Sie verhielten sich nämlich homogener in ihrem Bewegungsmuster.

Bei der Analyse der Bewegungsmuster stellten die Wissenschaftler nämlich fest, dass eben nicht alle homosexuelle Jungen sehr weiblich sind und alle homosexuellen Mädchen sehr maskulin, sondern dass homosexuelle Kinder eine wesentlich größere Bandbreite an Bewegungsmustern abdecken, während heterosexuelle Kinder sich eher gleich (homogen) verhielten. Außerdem wurde festgestellt, dass homosexuelle Kinder vermehrt in den extremeren Bewegungsbereichen zu finden waren, sich beispielsweise die Jungen entweder extrem feminin oder aber extrem maskulin bewegten.

Genau hier liegt nun die Parallele zur Kreativität. Kreativität bewegt sich auch in den Randbereichen, dort, wo etwas Neues erschaffen wird. Kreativität entsteht da, wo unser bisheriges Denken aufhört (also der Randbereich) und noch nie zuvor Gedachtes beginnt.

Dies passt auch dazu, dass viele LGBTQs als ausgelassener als ihre Mitmenschen gelten. Auch ausgelassen zu sein ist ein Verhalten im extremeren Bereich/Randbereich, übrigens genauso wie zickig sein . 

Die Erklärung liegt wie so oft in unserem Gehirn

Damit ist nun auch die so oft angeführte These widerlegt, dass nur homosexuelle Männer besonders kreativ sind. Erklärt wird das sehr gerne damit, dass ihre Gene denen der Frauen ähnlicher sind. Da Frauen per se lieber basteln, malen, tanzen und singen, wurde lange Zeit hier der Grund für schwule Kreativität gesehen.

Doch wie Sie nun wissen, ist das kreative Potential in allen homosexuellen Menschen (und vermutlich in allen LGBTQs).

Biologisch erklärt sich dieses Phänomen eventuell damit, dass bei homosexuellen die linke und die rechte Gehirnhälfte besser miteinander vernetzt sind. Dies führt nämlich dazu, dass rationales und kreatives Denken mehr Hand in Hand gehen. Es wird also visueller gedacht, dabei trotzdem zielgerichtet und lösungsorientiert. Und genau diese Kombination ist es ja, die beispielsweise den Unterschied zwischen einem Künstler und einem erfolgreichen Künstler macht. Wobei ein Friseur für uns selbstredend auch ein Künstler ist…

Übrigens führt eine gute Vernetzung der beiden Hirnhälften auch dazu, dass man leichter und vor allem nachhaltiger lernt. Das wiederum würde den in der Regel höheren Bildungsgrad gleichgeschlechtlicher Pärchen erklären.

Aber bleiben wir bei der Kreativität. Das extreme und dadurch besonders kreative Verhalten, zeigt sich nämlich nicht nur bei Kindern.

Unsere Kreativität zeigt sich überall…

Verglichen mit Heterosexuellen haben gleichgeschlechtliche Paare den besseren Sex und den kreativeren Sex. Na, fällt Ihnen etwas auf? 

Was leider viel zu wenig zur Sprache kommt, ist, dass sich diese Kreativität auch in ganz anderen (und viel bürgerlicheren) Bereichen zeigt.

Beispielsweise bei der Kindererziehung. Denn gerade in der vorpubertären und pubertären Phase verlieren Eltern oft die Bindung zu ihren Kindern. Eine Studie zeigte, dass Kinder von lesbischen Paaren wesentlich anpassungsfähiger (kreativer) waren, als die Kinder heterosexueller Paare. Und das, obwohl 40% der Kinder lesbischer Paare in der Schule Hänseleien erdulden mussten. Außerdem waren die Kinder weniger aggressiv als ihre Mitschüler/innen und hatten die besseren Schulnoten.

Um Teenager so zu erziehen, noch dazu zieht Teenager, die gehänselt und gemobbt werden, ist eine Menge kreatives, lösungsorientiertes Denken nötig. Bemerkenswert ist vor allem, dass sich dieses kreative und anpassungsfähige Verhalten irgendwie auch auf die Kinder übertragen hat. Ob durch die Gene oder durch erlerntes Verhalten, ging aus der Studie leider nicht hervor. Im Endergebnis hatten die Kinder lesbischer Paare so jedenfalls deutlich weniger soziale Probleme, als ihre Mitschüler.

Wie Sie sehen, sind viele alte Erklärungsmodelle für Kreativität inzwischen überholt. Nichtsdestotrotz hat es die Wissenschaft nun nach langer Zeit endlich geschafft, eine vernünftige Erklärung zu liefern. 

Eine Anmerkung noch von uns: Auch in vielen Berufen, die allgemein nicht als so kreativ gelten, kann man sein kreatives Potenzial oft ausleben. Denn Kreativität wird fast überall gebraucht.

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