In der Homosexuellenkultur der 1920er Jahre gab es viele lesbische Jüdinnen und schwule Juden, die in Kunst, Wissenschaft und Literatur ihren Beitrag zur Emanzipation beider Gruppen leisteten. Daran erinnert das „Schwule Museum*“ in Berlin in einer aktuellen Ausstellung.
Magnus Hirschfeld als Gründer der weltweit ersten Homosexuellenorganisation ist hier sicherlich die prominenteste Figur, und die in Auschwitz ermordete Lesbe Felice Schragenheim ist einem breiteren Publikum durch den Film „Aimée und Jaguar“ bekannt geworden. Doch Menschen wie Walter Boldes oder Alice Ascher sind kaum bekannt, was angesichts ihrer Leistungen und ihres Lebenslaufes bedauert werden muss. Umso erfreulicher ist es, dass das „Schwule Museum*“ in dieser Ausstellung auch die Unbekannten entsprechend würdigt.
Die vorgestellten 24 Biografien repräsentieren deren schreckliche Erfahrungen im Nationalsozialismus: Exil, Leben im Untergrund, Deportation, Ermordung aber auch das Überleben und Wirken in der Nachkriegszeit. Die vorgestellten Persönlichkeiten repräsentieren die gesamte Bandbreite jüdischen Lebens und homosexueller Verfolgungserfahrungen.
Des Weiteren wird dokumentiert und daran erinnert, dass diese jüdisch-homosexuellen Menschen unter einer Doppelstigmatisierung leiden mussten.
Mehr Informationen: www.schwulesmuseum.de
Die Ausstellung geht bis zum 9. September 2013
Adresse: Lützowstr. 73, 10785 Berlin
Foto: Schwules Museum