Das „Rosa Archiv“ in Leipzig sucht homosexuelle Menschen, die Opfer waren auf der Grundlage des Anfang der 90er Jahre gekippten Strafrechtsparagraphen 175, und/oder im Nationalsozialismus und/oder der DDR-Staatssicherheit (MfS).
Gesucht werden nicht nur Opfer, sondern auch Täter, die bereit sind, über gemachte Verbrechen zu berichten. Die Zeitzeugen sollen einen wichtigen Beitrag leisten zu einer Komplettierung einer Ausstellung aus dem Jahre 2011. Der Gründer des Archivs, Rosa von Zehnle, der sich gerne den Zusatz „(männlich)“ gibt und die Einrichtung in Leipzig bereits seit 1986 leitet, meint dazu in einer Erklärung:
„Nach meinem Kenntnisstand, sind ca. fünfzig Prozent der wichtigsten Vertreter der damaligen Leitungskreismitglieder nicht nur Spitzel und Zuträger gewesen, sondern sie haben nach Vorgaben der Stasi die schwule Szene fast komplett beeinflusst und gelenkt. So ist es nicht verwunderlich, dass keiner der ehemals Engagierten nach der Wende und bis heute diese schwule Vergangenheit aufarbeitet! Wir – selbst Opfer – tun es aber!“ (mehrfach: sic!).
Zeitzeugen, Opfer wie Täter, können mehr Infos erhalten unter rosa-archiv@gmx.de oder in der Zeit von 13 bis 21 Uhr unter 0176-75223330. Informationen werden auf Wunsch vertraulich behandelt.
Bild: © queerpride/sbo